Standortdiskussion Deutschland – Immobilienmarkt China – Amazon: Kartellklage
11.08.2023 | Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0988 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0976 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 144,67. In der Folge notiert EUR-JPY bei 158,97. EUR-CHF oszilliert bei 0,96258.
Blick auf den Markt
Der heutige Handelstag begann mit Verlusten in China, die Indizes wurden von vor allem durch den Technologiesektor südwärts gezogen. Die US-Futures schwanken um die Nulllinie, während europäische Kontrakte im Minus liegen. Auch Brent steht nach der Aufwärtsbewegung der letzten Woche unverändert.
Für Anleger interessant sind die Äußerungen von JPMorgen, die nach den gestrigen CPI-Daten Anlegern weiter raten, im Schwerpunkt in Aktien investiert zu bleiben, da die Inflation auf dem Rückweg sei.
Kommentar: Im Trend stimmen die Aussagen, unterschätzt wird aktuell die Inflation bei den Lebensmittelpreisen, die sich unserer Einschätzung nach als beharrlich herausstellen wird.
Unter Marktbeobachtung stehen wieder die Schwächen des chinesischen Immobilienmarktes, die sich an der Börse unter anderem darin äußern, dass Country Garden, der ehemals umsatzstärkste Bauträger Chinas, in Hongkong zu einem Penny-Stock geworden ist und vor der Insolvenz stehen könnte.
Standortdiskussion Deutschland
In den letzten Wochen gab es eine bisweilen scharf geführte Diskussion um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes. Auf der einen Seite kritisieren zahlreiche Verbände, Ökonomen und auch dieser Report die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes.
Angeführt werden u.a. die bekannten Themen: zu hohe Bürokratisierung, die zweithöchsten Energiekosten in Europa, ein marode Infrastruktur und mangelnde Fachkräfte. Auch laut dem World Competitiveness Report (WCR), den wir an dieser Stelle bereits zitiert haben, verliert Deutschland beständig an Wettbewerbsfähigkeit.
Auf der anderen Seite argumentiert Wirtschaftsminister Habeck, Deutschland habe: "gut ausgebildete Leute, einen starken Mittelstand, innovationsfähige Betriebe und etliche Unternehmen, die Ideen haben und sich erneuern." Als Beweis führt er an, dass ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 80 Milliarden Euro" seitens zahlreicher Großkonzerne anstehe. Es handele sich dabei um 25-30 Industrie-Großprojekte, bei denen jeweils mehr als 100 Millionen Euro investiert werde.
Kommentar: Ich muss an dieser Stelle Robert Habeck zunächst ausdrücklich dafür ein Kompliment aussprechen, dass er den Standort Deutschland verteidigt und auch seine Stärken betont. Das ist seine Aufgabe als Wirtschaftsminister, der er eindeutig nachkommt. Seine Kritik an den zahlreichen negativen Berichten über die deutsche Wirtschaft, hat in der Hinsicht seine Berechtigung, dass der Stimmungsfaktor gegenüber der Deutschen Wirtschaft durch diese nicht besser wird und auch ein Standortfaktor ist.
Inkorrekt werden die ermittelten Ergebnisse des WCR und die festgestellten Schwächen der deutschen Wirtschaft dadurch aber auch nicht.
Ins Positive könnte man die Stimmung mit entsprechenden Fakten drehen. Daher stellten sich uns folgende Fragen zu den Investitionen über 80 Milliarden Euro und zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands:
Ist ein Teil der Investitionen über 80 Milliarden Euro staatlich subventioniert?
Wenn ja, wie hoch ist der Anteil der Subventionen am Gesamtpaket?
Wenn ja, sind staatliche Subventionen in den 80 Milliarden Euro bereits enthalten oder kämen diese zur Investitionssumme noch hinzu?
Ermittelt das Wirtschaftsministerium, welche Kapitalstockverluste seit Ausbruch des Ukraine-Krieges Deutschland erlitten hat? Wie verhält sich diese Summe zu den in den Raum gestellten 80 Milliarden Euro?
Wie konkret sollen die Energiekosten nach Ablauf einer möglichen Subventionierung in Deutschland sinken, damit die Wettbewerbsfähigkeit der neuen Investitionen gesichert ist? Wann ist welches zusätzliche Angebot auf dem Energiemarkt geplant? Wie soll später mit Soll-Ist-Abweichungen umgegangen werden?
Das Wirtschaftsministerium fordert vom Finanzministerium erhöhte verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten insbesondere im Bereich Klimaschutz und F&E. Wo sieht das Wirtschafsministerium Deutschland in diesen Punkten im internationalen Vergleich?
Die hier gestellten Fragen stelle ich auch an das Wirtschaftsministerium. Warten wir darauf, ob es diese Fragen beantworten wird.
Immobilienmarkt China: wo Rauch ist, ist auch Feuer
Der chinesische Immobilienmarkt ist nicht nur der größte Welt, sondern war in den letzten Jahren auch der entscheidende Wachstumstreiber des Landes. Nach Daten des Harvard Professors Kenneth Rogoff und der IWF-Ökonomin Yuanchen Yang machte die Bauwirtschaft in 2020 ca. 29% des chinesischen BIPs aus. Zum Vergleich: Der Anteil an Bauinvestitionen am deutschen BIP liegt bei ca. 12,3%. Der Größenanteil von 29% ist für die chinesische Volkswirtschaft mittlerweile überdimensioniert und sollte auf ein angemessenes Niveau gesenkt werden.
Blick auf den Markt
Der heutige Handelstag begann mit Verlusten in China, die Indizes wurden von vor allem durch den Technologiesektor südwärts gezogen. Die US-Futures schwanken um die Nulllinie, während europäische Kontrakte im Minus liegen. Auch Brent steht nach der Aufwärtsbewegung der letzten Woche unverändert.
Für Anleger interessant sind die Äußerungen von JPMorgen, die nach den gestrigen CPI-Daten Anlegern weiter raten, im Schwerpunkt in Aktien investiert zu bleiben, da die Inflation auf dem Rückweg sei.
Kommentar: Im Trend stimmen die Aussagen, unterschätzt wird aktuell die Inflation bei den Lebensmittelpreisen, die sich unserer Einschätzung nach als beharrlich herausstellen wird.
Unter Marktbeobachtung stehen wieder die Schwächen des chinesischen Immobilienmarktes, die sich an der Börse unter anderem darin äußern, dass Country Garden, der ehemals umsatzstärkste Bauträger Chinas, in Hongkong zu einem Penny-Stock geworden ist und vor der Insolvenz stehen könnte.
Standortdiskussion Deutschland
In den letzten Wochen gab es eine bisweilen scharf geführte Diskussion um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes. Auf der einen Seite kritisieren zahlreiche Verbände, Ökonomen und auch dieser Report die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes.
Angeführt werden u.a. die bekannten Themen: zu hohe Bürokratisierung, die zweithöchsten Energiekosten in Europa, ein marode Infrastruktur und mangelnde Fachkräfte. Auch laut dem World Competitiveness Report (WCR), den wir an dieser Stelle bereits zitiert haben, verliert Deutschland beständig an Wettbewerbsfähigkeit.
Auf der anderen Seite argumentiert Wirtschaftsminister Habeck, Deutschland habe: "gut ausgebildete Leute, einen starken Mittelstand, innovationsfähige Betriebe und etliche Unternehmen, die Ideen haben und sich erneuern." Als Beweis führt er an, dass ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 80 Milliarden Euro" seitens zahlreicher Großkonzerne anstehe. Es handele sich dabei um 25-30 Industrie-Großprojekte, bei denen jeweils mehr als 100 Millionen Euro investiert werde.
Kommentar: Ich muss an dieser Stelle Robert Habeck zunächst ausdrücklich dafür ein Kompliment aussprechen, dass er den Standort Deutschland verteidigt und auch seine Stärken betont. Das ist seine Aufgabe als Wirtschaftsminister, der er eindeutig nachkommt. Seine Kritik an den zahlreichen negativen Berichten über die deutsche Wirtschaft, hat in der Hinsicht seine Berechtigung, dass der Stimmungsfaktor gegenüber der Deutschen Wirtschaft durch diese nicht besser wird und auch ein Standortfaktor ist.
Inkorrekt werden die ermittelten Ergebnisse des WCR und die festgestellten Schwächen der deutschen Wirtschaft dadurch aber auch nicht.
Ins Positive könnte man die Stimmung mit entsprechenden Fakten drehen. Daher stellten sich uns folgende Fragen zu den Investitionen über 80 Milliarden Euro und zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands:
Ist ein Teil der Investitionen über 80 Milliarden Euro staatlich subventioniert?
Wenn ja, wie hoch ist der Anteil der Subventionen am Gesamtpaket?
Wenn ja, sind staatliche Subventionen in den 80 Milliarden Euro bereits enthalten oder kämen diese zur Investitionssumme noch hinzu?
Ermittelt das Wirtschaftsministerium, welche Kapitalstockverluste seit Ausbruch des Ukraine-Krieges Deutschland erlitten hat? Wie verhält sich diese Summe zu den in den Raum gestellten 80 Milliarden Euro?
Wie konkret sollen die Energiekosten nach Ablauf einer möglichen Subventionierung in Deutschland sinken, damit die Wettbewerbsfähigkeit der neuen Investitionen gesichert ist? Wann ist welches zusätzliche Angebot auf dem Energiemarkt geplant? Wie soll später mit Soll-Ist-Abweichungen umgegangen werden?
Das Wirtschaftsministerium fordert vom Finanzministerium erhöhte verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten insbesondere im Bereich Klimaschutz und F&E. Wo sieht das Wirtschafsministerium Deutschland in diesen Punkten im internationalen Vergleich?
Die hier gestellten Fragen stelle ich auch an das Wirtschaftsministerium. Warten wir darauf, ob es diese Fragen beantworten wird.
Immobilienmarkt China: wo Rauch ist, ist auch Feuer
Der chinesische Immobilienmarkt ist nicht nur der größte Welt, sondern war in den letzten Jahren auch der entscheidende Wachstumstreiber des Landes. Nach Daten des Harvard Professors Kenneth Rogoff und der IWF-Ökonomin Yuanchen Yang machte die Bauwirtschaft in 2020 ca. 29% des chinesischen BIPs aus. Zum Vergleich: Der Anteil an Bauinvestitionen am deutschen BIP liegt bei ca. 12,3%. Der Größenanteil von 29% ist für die chinesische Volkswirtschaft mittlerweile überdimensioniert und sollte auf ein angemessenes Niveau gesenkt werden.