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Die USA spielen nur noch auf Zeit

15.02.2024  |  Matt Piepenburg
- Seite 3 -
Dem Tod von der Schippe springen: Mehrausgaben

Wie Luke Gromen bin ich der nüchternen und mathematisch fundierten Ansicht, dass die USA ihre Sozialleistungen und Verteidigungsausgaben um 40 % kürzen müssten [undenkbar in einem Wahljahr und bei nahezu weltweit geschürter (USA?) Kriegsstimmung], doch derartige Austeritätspläne sind in etwa so wahrscheinlich, wie im US-Kongress auf einen ehrlichen Mann zu treffen…

Mangels solcher notwendigen Einschnitte und solider Haushaltsaufrichtigkeit werden die politischen Entscheidungsträger dem Tod ein weiteres Jahr von der Schippe springen dank billiardenhoher Defizitstände; die Rechnung dafür wird an die heutigen wie zukünftigen Generation weitergereicht, während die Verschuldung durch mehr entwertetes Geld in Ihren Taschen weginflationiert wird.

Ein Überraschung ist das nicht, das hatte ich schon erwähnt. Es war tatsächlich von Anfang an der Plan, trotz aller Versuche Powells, das Gegenteil vorzutäuschen.


Nicht verkomplizieren! Powell wird Kehrtwende machen

Schuldner, und dazu zählt auch Uncle Sam, brauchen Inflation, und sie brauchen eine Währung, die sich entwertet. Sie brauchen auch negative Realzinsen, wobei die Inflation über der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen liegt. Selbstredend unternahm Powell den Versuch, den Realzins auf positive 2% zu drücken – angeblich, um die "Inflation zu bekämpfen"; doch wie schon 2018-19 machte er dabei so gut wie alles kaputt, außer den USD.

Eigentlich machte Powell bloß Folgendes: Er erhöhte die Zinsen und dünnte die Notenbankbilanz aus, um (überhaupt) etwas kürzen und mästen (Fed-Bilanz) zu können, sobald die Rezession, die durch seine "ausgedehnte Hochzinspolitik" erst in Gang gebracht (und dann geleugnet) wurde, sich unmöglich weiter ignorieren ließ.

Oder schroffer formuliert: Seine jüngsten QT-Maßnahmen waren eine geplante Vorstufe von weiteren QE-Maßnahmen; seine Zinssatzerhöhungen waren eine geplante Vorstufe von weiteren Zinssenkungen.


Nicht verkomplizieren! Die Zukunft bringt Währungsentwertung

Auch 2024, und lange bevor das "2%-Ziel" erreicht ist, wird Powell erneut das Hochzinshandtuch werfen, einfach weil sich Uncle Sam diese nicht leisten kann.

Oder einfacher (und wiederholt) formuliert: Der "Krieg gegen die Inflation", die er die letzten 2 Jahre über kämpfte, wird letztendlich (und ironischerweise) mit höherer Inflation enden.

Ahhh, diese Ironien. Oder besser noch: "Dieses entsetzliche Grauen …"

Historische Bestätigung erhält dieses Muster durch einen an Schulden gescheiterten Staat nach dem anderen.

Tatsächlich, und grundsätzlich, sind es immer die Währungen, die zur Rettung eines ruinierten Regimes geopfert werden. Und, liebe Leute, unser Regime ist ganz objektiv ruiniert. Und deshalb: Wer die Mathematik (wie oben) und die Geschichte von gestern kennt, kann mühelos die Vorbereitungen für morgen treffen. Geplante Zinssenkungen (und der Duft frischer synthetischer Liquidität) kann und (hat) die aufgeblähten Risikoanlagen schon steigen lassen, weil die inhärente Kaufkraft der Währung schwächer wird.


Nicht verkomplizieren: Natürliches Gold vs. Unnatürlicher Dollar

Das heißt schlicht und einfach nur Folgendes: Obwohl Gold nie kerzengerade vorwärts marschiert, wird es höhere Hochs und tiefere Tiefs markieren, weil sich Papierwährungen wie der USD immer weiter entwerten werden.

Und all das nur weil die Ausgabe unbeliebter staatlicher Anleihen nur immer steigt und steigt, wie die frischen Daten der CBO für das erste Quartal jetzt faktisch klarstellen. Bald werden der US-Notenbank auch die Tricks mit dem Treasury General Account (Yellens Spiel) und den Reverse-Repo-Märkten ausgehen – Orte, an denen Scheinliquidität für jene überreichlichen angebotenen und spärlich nachgefragten UST-Anleihen generiert wird.

Und das bedeutet, dass Powell wieder einmal die Gelddrucker im Fed-Hauptquartier anwerfen wird, um eben diese Schuldscheine "aufzukaufen".

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Ein Glück, dass Powell in Washington keine Maschine hat, die physisches Gold erzeugt, was nämlich nur heißt, dass dieses natürliche Edelmetall mit unendlicher Laufzeit, aber endlichem Angebot steigen wird, während US-Staatsanleihen – unnatürliche Assets mit begrenzter Laufzeit, aber unendlichem Angebot – immer weiter sinken werden.

So simpel ist das.


© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM



Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2024 auf https://vongreyerz.gold veröffentlicht.


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