Die Angst vor einer Verknappung beherrscht den Weltmarkt für Kupfer und hat die Preise auf Rekordhöhen getrieben. Doch in China, dem weltweit größten Produzenten und Verbraucher des Metalls, gibt es mehr als genug für alle, so heißt es bei Bloomberg in einem Artikel. Im Zentrum des Dilemmas stehen die stetig expandierenden Kupferhütten des Landes. Die Industrie hält die Produktion nahe Rekordhöhen, der Rohstoffknappheit zum Trotz, da die höheren Preise die Hütten auf Metallschrott zurückgreifen lassen.
Die Hütten hatten sich zu Kapazitätskürzungen verpflichtet, nachdem ihre Preise aufgrund von Engpässen bei den Erzimporten eingebrochen waren. Die Aussicht auf eine Verknappung des chinesischen Kupferangebots war nur einer der Gründe für die fulminante Rally, die den Kupferpreis Anfang vergangener Woche erstmals über die Marke von 11.000 $ pro Tonne katapultierte. Aber die Kürzungen wurden nicht durchgeführt und Chinas schwächelnde Wirtschaft ist nicht in der Lage, den Überschuss zu absorbieren.
Das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage hat sich in den letzten Tagen weiter verschärft und die Preise sind auf knapp über 10.300 $ pro Tonne gefallen. Dies entspricht zwar immer noch einem Anstieg von 21% im Jahresverlauf, deutet aber darauf hin, dass es für Kupfer schwierig sein wird, weiter zu steigen, solange in China ein Überangebot besteht. Dieses Überangebot ist vor allem auf das Angebot von Altmetall zurückzuführen, das nach dem Preisausbruch stark zunahm, wie Liang Kaihui, ein Analyst bei Shanghai Metals Market, meinte. Dazu zählen zum Beispiel alte Töpfe, Rohre und Kabel, die in den chinesischen Kupferhütten anstelle der teuren importierten Erze wiederverwertet werden.
Unterdessen baut die Verhüttungsindustrie ihre Kapazitäten weiter aus. Solange es rentabel ist, verteidigen die einzelnen Unternehmen ihren Marktanteil auf Kosten der Gewinnspannen. Auch die lokalen Regierungen wollen, dass die Unternehmen weiterhin Metall produzieren, um ihre Wachstumsziele zu erreichen und die Beschäftigung zu sichern.
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