Was kaufen: Fragen & Antworten
Welche Größen?
Über die Größe entscheidet in erster Linie der Geldbeutel, ferner der Grund der Investition, der aktuelle Preis, die Metallsorte, das länderspezifische Angebot bzw. Besonderheiten. Generell sollten die Stückelungen variieren, um im Notfall nicht die "Säge" ansetzen zu müssen. In ihrem Portmonnaie befinden sich schließlich auch nicht nur 500-€-Scheine!
Die geringsten Preisaufschläge und die gängigsten Größen sind bei Gold die 1-oz-Münzen sowie der 100-g- bzw. 250-g-Barren. Bei Silber ist es der 1-kg-Barren sowie die 1-oz- und 1-kg-Münzen, bei Platin die 1-oz-Münze und der 100-g-Barren. Bedingt durch das fehlende Münzangebot bzw. durch hohe Preisaufschläge werden bei Palladium vorrangig Barren (bis 500 g) bevorzugt. Diese Erfahrungswerte gelten für Deutschland und schwanken von Land zu Land sowie von Zeit zu Zeit.
Fazit: Mit unterschiedlichen Stückelungen können eventuelle zukünftige Erfordernisse oder Veränderungen bereits heute berücksichtigt werden.
Welche Feinheit?
In der westlichen Welt werden Edelmetalle mit der angelsächsischen Gewichtseinheit "Unze" (Abk.: oz) angegeben, wobei eine Unze 31,104 Gramm reinstem Edelmetall entsprechen. Die Feinheit (= Reinheit) beträgt somit 100%. Werden bei der Herstellung, aus welchen Gründen auch immer, ein oder mehrere Metalle beigemischt, entsteht eine Legierung. Das Gewicht erhöht sich somit um diese Legierungsmetalle. Die Feinheit gibt nun in Prozent an, wie hoch der Edelmetallanteil bezogen auf das Gesamtgewicht ist.
Die Angabe erfolgt recht unterschiedlich, bezieht sich jedoch immer auf einen tausenden Anteil:
Mit der Einführung des Goldstandards im deutschen Kaiserreich wurden Umlaufmünzen mit einem Feingehalt von mindestens .900 als Goldmünzen bezeichnet. Obwohl man bereits damals vor mehr als 100 Jahren in der Lage gewesen wäre, Münzen mit einer 999er Feinheit zu produzieren, wurden die Münzen mit einer Legierung versehen. Die Legierung bewirkte eine höhere Härte der Münzen, die für den Geldumlauf Voraussetzung war. Aktuell sind spezielle Goldprodukte, wie Münzen und Barren zu Anlagezwecken, von der Steuer befreit. Der deutsche Gesetzgeber hat die damalige Feinheitsfestlegung in der Münzdefinition berücksichtigt. Bei den anderen drei Metallarten gibt es, mit einer Teilausnahme bei Silber, keine MWSt.-Befreiung bzw. -Minderung. Somit ist aus Sicht des Fiskus auch keine "Mindestfeinheit" definiert. Bei Edelmetall-Barren gilt ähnliches. Die MWSt.-Befreiung für Anlagegold (außer Goldmünzen) legte der Fiskus mit .995 (99,5%) fest. Da es bei Silber-, Platin- und Palladiumbarren keine MWSt.-Befreiung gibt, ist eine Feinheitsgrenze auch nicht definiert. Theoretisch könnte jede Feinheit über 50% als entsprechender Anlagebarren gelten. Auf dem internationalen Parkett haben sich allerdings die Marktteilnehmer (Produzenten, Börse, Weiterverarbeiter) auf Mindestfeinheiten von .995 bei Gold und jeweils .999 bei den anderen drei Edelmetallen geeinigt. Im Prinzip ist es egal, welche Feinheit eine Münze aufweist! Maßgeblich ist der Unzen-Anteil, der den Wert der Münze bestimmt. Eine Unze bleibt immer eine Unze - es sind immer genau 31,104 Gramm reinsten Edelmetalls, ob nun mit oder ohne Legierungsmetalle. Der Besitzer einer "unreinen" Münze (z.B. Goldmünzen: Krügerrand, Britannia, American Eagle) müsste theoretisch sogar etwas mehr bezahlen, da er zu dem eigentlichen Edelmetallwert ein oder zwei Legierungsmetalle gratis dazu erhält oder - wie im Falle des Krügerrands - wird es dadurch sogar noch etwas billiger. Aussagen nach dem Motto: "Der Krügerrand ist deshalb billiger, weil er aufgrund der Feinheit von 91,67% weniger Gold besitzt" sind unqualifizierte Äußerungen und haben nichts mit der Sachkunde oder Realität gemeinsam. Eine andere Geschichte ist die Akzeptanz einer Anlagemünze. Es gibt Regionen in der Welt (z.B. ganz Asien einschließlich Japan, arabische Staaten), die reines Gold mit mindestens .999 Feinheit bevorzugen. Ein Krügerrand oder ein American Eagle Gold sind dort nicht (mehr) gefragt. Der allgemeine Trend geht eindeutig zu Münzen oder Barren mit höchster Feinheit (Reinheit). Fazit: Der Trend geht in Richtung "999,...".
Welche Jahrgänge?Jahrgänge, die es nur bei Münzen gibt, sind für den reinen Anlagen-Investor zweitrangig. Die Divise lautet: Der Verkaufs- bzw. Kaufpreis sollte möglichst nah am aktuellen Metallkurs liegen. Seltene Jahrgänge mit kleinen Auflagen verteuern den Preis der Münze und tendieren somit in Richtung Sammlermünzen. Bei Notverkäufen werden meist keine besseren Preise erzielt,als bei auflagenstarken Jahrgängen. Anlagebarren besitzen generell keinen aufgeprägten Jahrgang. Sie werden nach Bedarf geprägt. Fazit: Der Jahrgang spielt bei Anlagemünzen und Barren keine Rolle.
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