Folgen Sie uns auf:

Was kaufen: Fragen & Antworten

 

Die Auflagenhöhe

In den Münzbeschreibungen sind Auflagenzahlen von Münzprägungen nur sporadisch aufgeführt. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum Einen handelt es sich hier um Anlagemünzen, bei denen der Materialwert und nicht der Sammlerwert im Vordergrund steht. Zum Anderen schwanken die Angaben je nach Quelle und Veröffentlichungsdatum, vorausgesetzt es werden überhaupt Daten veröffentlicht. China beispielsweise hat im Fall des Pandas nur unvollständige Angaben publiziert. Auch wenn sich dieser Umstand in den letzten Jahren gebessert hat, ist eine Überprüfung der offiziellen Zahlen generell unmöglich.

Auflagenzahlen können theoretischer oder praktischer Natur sein. Einige Prägeanstalten publizieren anfangs eine max. Auflagenhöhe pro Stückelung (z.B. für den australischren 1-oz-Nugget bzw. Känguru in Höhe von 350.000 Stück). Die Herstellung der Münzen erfolgt jedoch nicht in einem Durchgang, sondern nach Bestellungseingang in mehreren Tranchen und über das das Prägejahr verteilt. Bleibt die entsprechende Nachfrage aus, wird die geplante Auflage nicht erreicht. Ein weiteres Beispiel ist die Britannia in Gold oder Silber, die in den letzten Jahren zu einer Sammlermünze "verkommen" ist. Hier kommt es sogar vor, dass bei Nichterreichen der max. Auflagenhöhe zurückliegende Jahrgänge parallel zum aktuellen Prägejahr produziert und an den auftraggebenden Großhändler geliefert werden.

Explodiert ein Metallpreis innerhalb von 2-3 Jahren von ca. 150 auf 1.100 US$, wie im Fall von Palladium um die Jahrtausendwende geschehen, fallen viele Münzen unwiderruflich dem Schmelztiegel zum Opfer. Ähnliches trifft nicht nur auf unverkäufliche Exoten, beschädigte Stücke und historische Münzen zu, sondern auch auf die bekannteste und auflagenstärkste Anlagemünze, den Krügerrand. In der Zeit des Boykotts wurden Krügerrands massenweise eingeschmolzen. Detaillierte Zahlen sind daher in keinem der Fälle auch nur ansatzweise ermittelbar.

Bei Anlagebarren werden keinerlei Auflagenhöhen publiziert. Die aufgestanzten Produktions- oder Seriennummern sagen nichts über die Auflagenhöhe aus und können nur vom Barrenproduzenten aufgearbeitet werden.

Fazit: Die Auflagenhöhe spielt bei Anlagemünzen und -barren keine Rolle.

 

Zustand und Erhaltung

Numismatiker stufen Münzen entsprechend ihrer Erhaltung ein. Unter Berücksichtigung der Prägetechnik-Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg erfolgt die Einteilung in: Polierte Platte (Abk.: PP), Spiegelglanz (Abk.: Spgl.), stempelglanz (Abk.: stgl.), bankfrisch bzw. unzirkuliert (Abk.: bfr./unz.), Vorzüglich (Abk.: vz), sehr schön (Abk.: ss) und Schön (Abk.: s). Weitere Infos siehe "Fachbegriffe erklärt".

Aktuelle Anlagemünzen werden größtenteils in "Stempelglanz"-Ausführung ausgegeben und sind für den Kapitalanleger vollkommen ausreichend. Einige Münzprägungen werden in kleinen Teilauflagen auch in "Polierter Platte" (engl.: Proof) in Form von Einzelstücken oder Sätzen (nach Stückelung oder in verschiedenen Metallarten) angeboten. Nicht nur die Verpackung in Form eines schönen Etuis ist edel, sondern auch der Preisaufschlag, der von wenigen Prozenten bis weit über 100% reichen kann.

Alle Edelmetalle, besonders aber reine Goldmünzen mit einer Feinheit von .999, sind extrem anfällig für Kratzer. Gold ist ein sehr weicher Werkstoff und daher extrem gefährdet. Bereits das Stapeln von ungeschützten Maple Leafs, die zudem einen gezackten scharfkantigen Rand aufweisen, kann die Zerstörung bedeuten. Die Lagerung sollte daher möglichst einzeln in einer Hülle, einer Kapsel oder in der Originalverpackung erfolgen.

Bei aktuellen Jahrgängen ist die Chance am größten, eine tadellose nagelneue Münze zu erhalten. Ältere Jahrgänge hatten meist einen Vorbesitzer. An dieser Stelle ist es schwierig zu beurteilen, was noch innerhalb der Toleranzgrenze liegt und was nicht. Eine 20-Goldmark-Münze nahe dem Goldwert ergattert besitzt entsprechende Gebrauchsspuren, da diese jahrzehntelang im Geldumlauf war. Ein Krügerrand und alle anderen neuzeitlichen Anlagemünzen lagen meist im Tresor und waren nie im Umlauf.

Fazit: Die normale "Massenware" in Stempelglanz ist völlig ausreichend.

 

Echtheit

In der Numismatik sind Fälschungen von raren und teuren Stücken ein großes Problem. So kann ein seltenes 20- Goldmark-Exemplar mit einem Materialwert von etwas mehr als 100 Euro schnell einige Tausende Euros kosten. Diese Gewinnchancen ziehen Fälscher magisch an. Völlig anders verhält es sich bei Anlagemünzen, die nahe dem Metallwert kosten.

Mit einer Dichte von knapp 20 g/cm³ besitzt Gold eine Eigenschaft, die Fälscher kaum knacken können. Eine Auto-/Motorradbatterie besteht hauptsächlich aus Blei und wer eine solche einmal gewechselt hat, der weiß, wie schwer sie ist. In Gold wäre diese Batterie fast doppelt so schwer. Ein weiteres Beispiel: Eine Flasche mit 1 Liter Inhalt mit Gold aufgefüllt wiegt 19,3 kg! Außer dem Metall Wolfram, das noch teuerer und zudem kaum erhältlich ist, gibt es keine Metallart mit ähnlicher Dichte. Bei einem bekannten Feinheitsgewicht der Goldmünze kann die Echtheit des Materials von einem Laien ziemlich exakt mittels einer Waage bestimmt werden. Bei Silbermünzen ist der Materialpreis so niedrig, dass es sich kaum lohnt zu fälschen. Der Markt bei Palladium- und Platinmünzen ist so klein und eng, dass hier das Risiko des Entdeckens für den Fälscher enorm hoch ist. Zudem liegt die Dichte von Platin um rund 10% über der von Gold.

Etwas schwieriger wird es bei der Feinheit speziell bei den Anlagebarren. Es gibt in jedem Land unzählige Scheidefirmen, die aus Altmetall neue Barren gießen. Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Definition, was ein Anlagebarren ist und wie Hoch die Feinheit sein muss. Eine Ausnahme bildet hier nur ein Goldbarren, der zu Anlagezwecken erworben wird, da hier die Steuerbefreiung eine 99,5% Feinheit voraussetzt. Ob er diese aber hat, kann ein Laie trotzdem kaum feststellen. Er ist somit auf einen Fachmann angewiesen.

Die großen und weltweit agierenden Barrenproduzenten sind an der Londoner Metallbörse (LBMA bzw. LPPM) gelistet. Erfüllen diese Hersteller gewisse Voraussetzungen, dürfen sie ihre Gold- und Silberbarren mit "good delivery" bezeichnen. Dieses Markenzeichen bürgt für die angegebene Mindestfeinheit und wird zudem weltweit akzeptiert.

Die Echtheit eines Barrens oder einer Münze kann keine Verpackung gewähren. Eine vorhandene oder nicht existierende Seriennummer auf einem Barren, die eigentlich nur eine interne Produktionsnummer des Herstellers ist, ebenso nicht. Erst recht keine Echtheitsgarantie ist ein beiliegendes "Echtheits-Zertifikat" in Papierform! Papier ist geduldig, es kann ausgetauscht werden und ist zudem leicht fälschbar.

Fazit: Ein Lineal, eine Waage und ein Taschenrechner reichen meist aus. Im Zweifel sollte stets ein Fachmann aufgesucht werden.

 

» weiter zu: Die Preise...


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"