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Allgemeines über Münzen & Barren zu Anlagezwecken

Aureus, Kaiser VespasianSeit Jahrtausenden werden Gold- und Silbermünzen als Zahlungsmittel verwendet. In Krisenzeiten stellten diese Münzen für Otto-Normalbürger oftmals die einzige Möglichkeit dar, das hart erarbeitete und gesparte Vermögen vor einer Inflation bzw. vor einer Papiergeldentwertung, die bis dato in zyklischer Regelmäßigkeit die Geld- und Kapitalmärkte erschütterte, zu schützen.

"Wer Gold hat, hat immer Geld!"
Alan Greenspan

Edelmetalle können in physischer Form als Barren oder als Münzen erworben werden, wobei Letztere in sogenannte Anlagemünzen (Materialwert ist ausschlaggebend) und Sammlermünzen (Materialwert ist zweitrangig) unterteilt werden können. Obwohl Anlagemünzen (oft als "Bullion Coins" bezeichnet) bei gleichem Materialwert etwas teurer als Metallbarren sind, sind sie in aller Regel weltweit verbreiteter und bekannter.

Vor 1967 dienten der britische "Sovereign", der französische "Napoleon" sowie die österreichischen "Dukaten" und "Kronen" - um hier nur Einige zu nennen - der Goldanlage. Mit Einführung des südafrikanischen Krügerrands im Jahre 1967 gab es erstmals eine Münze, deren Hauptzweck die Goldanlage und nicht die Zahlung war.

Gold-Zecchine, VenedigZu den modernen Gold-Anlagemünzen gehören u.a.: der Krügerrand (Südafrika), die Maple Leafs (Kanada), der Wiener Philharmoniker (Österreich), der Nugget bzw. das Känguru (Australien), der Panda (China) und der American Eagle (USA). Die Britannia (England) verliert aufgrund der aktuellen Miniauflagen an Bedeutung, die Lunar-Serien (Australien) und der Libertad (Mexiko) sind im kommen.

Die populären DM- und Euro-Goldmünzen sind in die Kategorie der Sammlermünzen einzustufen. Der Ausgabepreis dieser Münzen wurde zwar zum aktuellen Goldpreis vorgenommen, jedoch verursachen die einmaligen Auflagen und die "relativ" geringen Stückzahlen einen Aufpreis, der meist deutlich über dem des Materialwertes liegt.

Für den Privatinvestor uninteressant und hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt sind Anlagen in Form von Medaillen, die von jedermann zu den unterschiedlichsten Anlässen (z.B. Stadtjubiläen, Nachprägungen, Motivserien aus dem Sport- oder Hobbybereich, Lockangebote diverser Münzgroßhändler) hergestellt werden. Medaillen bestehen aus einem Stück Blech, auf das ein x-beliebiges Motiv aufgeprägt wird. Besitzt das Blech eine Runde Form, ähnelt es einer Münze. Obwohl die Auflagen teilweise recht klein sind, existiert für das unüberschaubare Angebot kein eigenständig funktionierender Markt. Die Werbung verspricht zwar etwas anderes, aber spätestens beim Verkauf stellen ihre Besitzer leidvoll fest, dass der eigentliche Wert einer solchen Medaille oft nur der Materialpreis ist und dieser liegt meist bei einem Bruchteil des Kaufpreises.

"Gold und Silber lob' ich mir, das Falschgeld überlass' ich dir!"
Mittelalterliches Sprichwort

Der Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit einer Münze sowie deren Verfügbarkeit schwanken stark nach Kontinent und Land. Mexiko prägt beispielsweise den Libertad in Gold und Silber. Die weltweite Auflage des Gold-Libertad ist höher als die der Britannia (England), jedoch ist er in Deutschland kaum bekannt bzw. verbreitet. Hingegen ist der silberne Libertad in Deutschland ohne Probleme erhältlich. Mit rund 50% Marktanteil stellt der Krügerrand die auflagenstärkste und bekannteste Goldmünze dar. Im weltweiten Kontext liegen die Maple-Leaf-Münze und in Europa der Wiener Philharmoniker vorn.

Louis d' Or, Ludwig XVI, Frankreich (1774-1793)Unabhängig davon, ob ein nominaler Nennwert aufgeprägt ist oder auch nicht (wie im Fall des Krügerrands und dem Libertad), sind alle modernen Anlagemünzen offizielles Zahlungsmittel im jeweiligen Heimatland. Da der Metallwert stets über dem Nennwert notiert, sollten diese Münzen logischerweise nicht zum Zahlungsverkehr verwendet werden.

Nicht jede Münze wird in den vier Edelmetallarten geprägt. Den "American Buffalo" gibt es beispielsweise nur in Gold, die "Britannia" und den "Wiener Philharmoniker" nur in Gold und Silber. Der Münzenname kann zudem identisch (z.B. bei der kanadischen "Maple Leaf", die es in Gold, Silber, Platin und Palladium gibt) oder unterschiedlich (z.B. gibt es in Australien die Goldmünze "Nugget", die Silbermünze "Kookaburra", die Platinmünze "Koala" und die Palladiummünze "Emu") sein. Darüber hinaus sind die abgebildeten Motive pro Metallsorte und Jahrgang entweder gleich (z.B. American Eagle, Panda) oder unterschiedlich (siehe Australien).

Die Anlagemünzen werden in verschiedenen Größen, beispielsweise als 1, 1/2, 1/4, 1/10 oder 1/20 Unze (1 Unze = 1 oz = 31,1035 Gramm) angeboten. Es gibt aber auch 10-kg-Münzen und andere Stückelungen. Das angegebene Edelmetall-Gewicht bezieht sich stets auf die aufgeprägte Feinheit. Bei Legierungen (z.B. American Eagle oder Krügerrand) ist das Gesamtgewicht um das Legierungsmetall höher. Bei Barren sind die Größen meist in Gramm angegeben.

Anlagemünzen gibt es nur in den 4 Edelmetallarten: Gold, Silber, Platin und Palladium. Andere Edelmetalle, wie beispielsweise Rhodium, Osmium oder Iridium, werden nicht als Münzen oder Barren angeboten.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null!"
- Voltaire (1694-1778) -

Die Preise der Münzen schwanken täglich und sind vom jeweiligen Edelmetall-Tagespreis, der Handelsspanne des Verkäufers und der jeweiligen landestypischen Mehrwertsteuer abhängig (z.B. MWSt. in Deutschland.: Goldbarren 0%, Goldmünzen 0%, Silberbarren 19%, Silbermünzen 7%). Theoretisch ge- und verkauft werden können Edelmetallmünzen und Barren bei jeder Bank oder bei spezialisierten Fachhändler. Schnäppchen kann man aber auch in Münzhandlungen, bei Münztauschbörsen, bei (Online-)Versteigerungen, auf Flohmärkten, im Internet oder in Anzeigen der Tageszeitungen finden.

Diese Zusammenfassung versucht, einen kleinen Einblick speziell in die Welt der Anlagemünzen zu geben. Weiterführende und detaillierte Informationen finden Sie in dieser Unterkategorie, in der Kategorie "Kauf & Verkauf" und in diversen Büchern & Katalogen (zum Büchershop).

 

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