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Schweizerische Nationalbank: Geschäftsbericht 2008 - Zeitdokument ...

09.06.2009  |  Johannes Müller
- Seite 16 -
(151) Der Einsatz von Devisentermingeschäften und Devisenoptionen dient damit nicht der Absicherung des Wechselkursrisikos gegen Franken, sondern der Erreichung strategischer oder taktischer Positionierungen in den Anlagewährungen.

Strategie und Taktik führen unsere Planwirtschafter zum Ziel. Der Glaube macht selig.


(154) Zudem besteht ein Kreditrisiko auf dem Darlehen an den Stabilisierungsfonds. Das Risiko besteht darin, dass die der Besicherung dienenden Anlagen des Fonds so stark an Wert verlieren, dass das Darlehen der SNB nicht mehr zu 100% gedeckt ist.

Sind doch schon heute nicht mehr zu 100% gedeckt, sonst könnten diese ja liquidiert werden!


(154) Das Länderrisiko bezieht sich darauf, dass ein Staat Zahlungen von in seinem Hoheitsgebiet domizilierten Schuldnern oder die Verfügungsgewalt über dort deponierte Vermögenswerte blockieren kann.

Sprechen die Verantwortlichen hier von Goldreserven, welche im Ausland gelagert werden?


(154) Um keine einseitigen Länderrisiken einzugehen, achtet die Nationalbank auf eine Verteilung der Vermögenswerte auf verschiedene Depotstellen und Länder.

Auch hier: obschon unser Gold in der Schweiz am sichersten wäre, ist es wahrscheinlich auf verschiedene Depotstellen verteilt worden.


(154) Eine hohe Liquidität der Devisenreserven wird durch einen grossen Bestand an liquiden Staatsanleihen in den Hauptwährungen Euro und US-Dollar erreicht. Die Liquidität der Staatsanleihen in US-Dollar sowie von deutschen und französischen Staatsanleihen in Euro war auch während der Finanzkrise gewährleistet.

Bis heute. Ob diese Liquidität auch noch gegen Ende der Krise bei einem Abverkauf beispielsweise des Dollars auch noch gewährleistet ist? Nur Planwirtschafter setzen die Vergangenheit mit der Zukunft gleich.


(159) Die Nationalbank gründete im Rahmen des vom Bund, der Eidgenössischen Bankenkommission und der Nationalbank Mitte Oktober 2008 beschlossenen Massnahmenpakets zur Stärkung des Schweizer Finanzsystems im November 2008 die SNB StabFund Kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen (Stabilisierungsfonds) zur Übernahme illiquider Vermögenswerte von der UBS.

Besser: zur Stärkung der UBS.


(159) Diese Vermögenswerte wurden zum größten Teil zu aktuellen Fair-Values bewertet, was zu weiteren Bewertungsverlusten führte.

Der freie Markt versagt nie! Dieser hat den Schrott der UBS richtig bewertet - den künstlichen Wert nun noch mit dem positiv besetzten Wort "Fair" auszustatten, zeigt mit was für Mitteln unsere Planwirtschafter arbeiten.


(159) Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Fair-Values infolge der illiquiden Märkte stark an Aussagekraft verloren haben.

Diese hatten ja gar nie eine relevante Aussagekraft.


(159) Die unsichere Marktentwicklung lässt keine verlässliche Einschätzung zu, ob der ausgewiesene Verlust permanent ist.

Die ausgewiesene Einschätzung wird in einem verlässlichen Verlust enden.


(162) Bei den übernommenen Vermögenswerten handelt es sich um Schuldtitel, die aufgrund des langfristigen Anlagehorizonts zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Diese "Vermögenswerte" sind möglichst lange vom freien Markt fernzuhalten - Realitätsverweigerung.


(162) Die Werthaltigkeit der Vermögenswerte wird vor jedem Berichterstattungsstichtag überprüft (Impairment Test)

Die beste Prüfung wäre der freie Markt - sogar kostenlos.

(162) Angesichts der Dominanz amerikanischer Vermögenswerte bildet der US-Dollar die funktionale Währung des Stabilisierungsfonds.

Womit der CHF indirekt noch mehr mit Dollars unterlegt ist. Damit werden wir definitiv zu einem amerikanischen Nebenland.


(163) Der Stabilisierungsfonds hat illiquide Vermögenswerte übernommen, um diese langfristig zu verwerten. Dabei werden die fortgeführten Anschaffungskosten als Bilanzierungswert verwendet.

Solange diese nicht verkauft werden, klaffen auch keine Löcher in der Buchhaltung.


(163) Per Ende 2008 wurden Werthaltigkeitstests durchgeführt und wo nötig Wertberichtigungen vorgenommen. Die Fair-Value-Äquivalente beliefen sich per 1. Oktober 2008 auf 16 404,5 Mio. US-Dollar und per 31. Dezember 2008 auf 11 828,8 Mio. US-Dollar. Fair-Values können aufgrund der illiquiden Märkte wesentlich von den auf dem Markt realisierbaren Preisen gegen unten oder oben abweichen.

Vor allem gegen unten …


(164) Risikobeurteilung: Die Bewertung der Aktiven wird durch unabhängige Experten (Valuation Agents) unterstützt.

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing ...


(172) Auf die Erstellung einer Mittelflussrechnung auf Konzernstufe wird verzichtet, da die SNB als Zentralbank autonom Geld schaffen kann.

Die SNB ist zu einem Alchemisten mutiert.

Noch nie in der Geschichte ist es Menschen gelungen, durch Gelddrucken echten Wohlstand zu schaffen - es wird auch diesmal nicht gelingen.


© Johannes Müller
www.einraeppler.ch



Zum Autor: Der 48-jährige Schweizer Berufsnumismatiker und Verleger Johannes Müller führt seit knapp 25 Jahren ein Fachgeschäft für Münzen, Banknoten sowie alte Schmuckstücke in der Altstadt von Bern. Er publiziert regelmässig Fachartikel und hält Vorträge über diverse Spezialgebiete. Sein Artikel "100 Jahre SNB - Kritische Gedanken zum Jubiläum" aus dem Jahre 2007 hat über zwei Jahre später nichts an Aktualität verloren.

Das in seinem Verlag in einer Auflage von 5000 Exemplaren herausgegebene Buch "Zwanzig Totschlag-Argumente gegen Gold" von Prof. Dr. Hans Bocker war in kürzester Zeit vergriffen. Eine zweite, erweiterte Auflage mit dem neuen Titel "Freiheit durch Gold - Sklavenaufstand im Weltreich der Papiergeldkönige" wurde mit einem 6. Kapitel sowie einem aktualisierten Vorwort ergänzt. Diese Ergänzungen werden kostenlos auf dem Internet veröffentlicht, so dass die Käufer der Erstauflage nicht zwingend die erweiterte Auflage erwerben müssen.

Diese erweiterte Auflage erscheint im Juli, zusammen mit den Ausgaben in französischer und griechischer Sprache. Weitere Sprachübersetzungen sind in Arbeit.

Sein Leitspruch lautet: "Menschen, welche nicht auf ihre Vorfahren zurückblicken, werden auch keine Gedanken für ihre Nachkommen haben."




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