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Schweizerische Nationalbank: Geschäftsbericht 2008 - Zeitdokument ...

09.06.2009  |  Johannes Müller
- Seite 4 -
(20) Die anhaltenden Spannungen an den Finanzmärkten, die rasche Eintrübung der Konjunkturlage und der Rückgang der Inflation veranlassten die meisten Zentralbanken, die Geldpolitik stark zu lockern.

Planwirtschaftliche Albträume: Mit lockeren Zügeln lenken.


(20) Die Zentralbanken trafen zudem Sondermassnahmen, um das Bankensystem mit Liquidität zu versorgen und so die Spannungen am Geld- und Interbankenmarkt zu dämpfen.

Sie sprechen von Bankensystem und meinen konkret Banken. Damit werden die Banken-Eigentümer wie auch deren Kunden auf Kosten der Allgemeinheit geschützt: die Rechnung wird die Gemeinschaft durch zukünftige Geldentwertung bezahlen müssen.


(20) Sie erhöhten insbesondere den Umfang der Kredite an die Banken, verlängerten deren Fristen und erweiterten den Kreis der als Deckung akzeptierten Wertschriften.

Ein typischer Vorgang, welcher sich in einer freien Marktwirtschaft nicht so abspielen würde, zumindest nicht in dieser konzentrierten Dreierkombination. Argumentiert wird natürlich mit einem weitaus grösseren volkswirtschaftlichen Schaden, sollten diese Kredite nicht gesprochen werden. Dies wäre übrigens noch zu hinterfragen, immerhin kennen wir bis heute noch nicht die Gesamtkosten dieser auf Allgemeinkosten finanzierten Versuches. Einzig der moralische Bankrott wurde dadurch unzweifelhaft vollzogen.


(22) Die für das Jahr 2009 erstellten Konjunkturprognosen sind infolge der grossen Ungewissheit bezüglich der Entwicklung der Finanzmärkte und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft besonders unsicher.

Unterscheide zwischen unsicher und besonders unsicher. Merke: Unsichere Prognosen werden solange produziert, solange dafür bezahlt wird. Vorzugsweise werden solche wertlosen Prognose-Kosten der Allgemeinheit in Rechnung gestellt.


(26) Die Nationalbank rechnet für das Jahr 2009 mit einem Rückgang des realen BIP in der Grössenordnung von -0,5% bis -1%.

Die Naturgesetze werden sich nicht nach den Wünschen von Planwirtschaftern richten, wetten?


(28) Im Jahresdurchschnitt 2008 betrug die Teuerung 2,4% und übertraf somit das Vorjahresniveau um 1,7 Prozentpunkte. Dabei ist rund die Hälfte des Teuerungsanstiegs auf die Entwicklung der Erdölpreise zurückzuführen.

Ursache wird wiederum mutwillig mit der Wirkung verwechselt.


(28) Die Nationalbank berechnet die Kerninflationsrate anhand eines Mittelwertes, der jeden Monat die Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten ausklammert (getrimmter Mittelwert).

Beim Schanzenspringen mag eine solche Regelung sinnvoll sein, um parteiische Punkterichter zu entwaffnen, bei Preisbestimmungen des Marktes gibt es hierfür keinen Grund, ausser einen politischen…


(28) Die Dynamic-Factor-Inflation, ein weiteres Mass für die Kerninflation, berücksichtigt neben der Preisentwicklung auch die in den realwirtschaftlichen und monetären Daten enthaltenen Informationen.

Inflation hat primär eine Ursache: Geld- und Kreditmengenerweiterung!


(32) Im Zuge der Finanzmarktturbulenzen fragten die Banken in der zweiten Jahreshälfte vor allem aus Vorsichtsmotiven verstärkt Notenbankgeld nach.

Diese Info wurde anhand eines von den Notenbanken an die Banken versandten Fragebogens ermittelt: Wo liegt Ihre Motivation, Geld nachzufragen? a) Geldmangel oder b) Vorsicht …


(32) Die Nationalbank stellte ihnen besonders flexibel und grosszügig Liquidität zur Verfügung; das Wachstum der Notenbankgeldmenge erreichte am Jahresende knapp 70%.

70% Wachstum der Notenbankgeldmenge in der Schweiz! Planwirtschaftliches Versagen wird langsam sichtbar.


(32) Die grossen Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung der Wirtschaft und der Finanzmärkte stellten die Geldpolitik während des ganzen Jahres vor beträchtliche Herausforderungen.

Neue Planspiele sind sicherlich in Arbeit.


(32) In der ersten Jahreshälfte galt die Aufmerksamkeit der Nationalbank dem Anstieg der Energiepreise und dessen Auswirkungen auf die Inflation und Konjunktur. Gegen Jahresende bereiteten ihr die sich verschärfende Finanzkrise und deren Folgen für die Wirtschaft ausserhalb des Finanzsektors am meisten Sorge.

Glücklich darf sich schätzen, wer sich auf Kosten anderer Sorgen machen darf.




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