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Edelmetalle: Zuversichtliches Aussitzen

13.06.2012  |  GoldMoney
Die “EUphorie” nach den Bailouts von letztem Wochenende wich gestern schon wieder allgemeiner Ernüchterung, als bekannt wurde, dass das BIP Italiens im ersten Quartal 2012 um 0,8% schrumpfte. Die Sorge, dass nun auch Italien auf den Kollisionskurs einschwenkt, den die lädierten Euro-Schiffe SS Hellas und SS Iberia halten, ließ den Dow mit 1,1% im Minus schließen.

Die Renditen italienischer Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit kletterten heute Morgen in die Gefahrenzone oberhalb von 6%, die im Tagesverlauf allerdings wieder verlassen wurde (möglicherweise hatte die EZB sanften Druck auf die Anleihenmärkte ausgeübt).

Mit sinkender Stimmung in der Industrie drifteten auch die Platin- und Palladiumkurse abwärts. Die Gold- und Silberkurse blieben stabiler, obgleich Gold derzeit nicht in der Lage ist, den Widerstand zu brechen, der im Bereich der "runden" Marke von 1.600 Dollar herrscht.

Italien ist in vielen Hinsichten wirtschaftlich besser aufgestellt als Griechenland oder Spanien. Zwar liegt die Staatsverschuldung Italiens bei rund 123% des BIP (unter den großen Wirtschaften weist nur noch Japan eine höhere Schuldenquote auf), das Haushaltsdefizit beträgt jedoch "nur“ 2,4% des BIP - also deutlich weniger als in Griechenland, Spanien, Portugal, Irland oder Frankreich. Die Haushaltsdefizite Großbritanniens und der USA haben hingegen fast schon 10% erreicht. Auch die private Schuldenquote liegt in Italien deutlich niedriger als in Großbritannien oder den USA.

Ungeachtet solcher Einzelvergleiche bleibt die Situation aller westlichen Länder nach wie vor besorgniserregend. Sie alle leiden unter nicht mehr tragfähigen staatlichen Sozialsystemen, einer stark alternden Bevölkerung (besonders relevant in Japan, Südeuropa und Deutschland) und einem Geldsystem, das inzwischen von dauerhaften Geldspritzen abhängig ist, damit überhaupt noch nominales BIP-Wachstum generiert werden kann.

Vor diesem Hintergrund sind auch die Kommentare Adam Posens von der Bank of England zu verstehen. Er meinte, die Zentralbank Großbritanniens solle doch Privatschulden aufkaufen, um die Wirtschaft Großbritanniens zu "stimulieren".

Und was sollten die Goldbugs jetzt tun? Zuversichtliches Aussitzen! Oder wie Jesse James sagt: "Weigere Dich, zu verlieren!".


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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