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Edelmetalle Kompakt für die 5. KW 2015

02.02.2015  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Der Januar brachte Gold mit einem Gewinn von 8,4% den besten Monat seit drei Jahren. Zugute kam dem Metall im Zuge von globaler Konjunktursorgen sein Status als "sicherer Hafen". Kurzzeitig wurde der Preisanstieg letzte Woche durch Aussagen der FED zurückgesetzt. Sie plant weiterhin - unter Berücksichtigung der weiteren ökonomischen Entwicklung - die Zinsen in diesem Jahr zu erhöhen. Diese erneute Bestätigung löste Abverkäufe aus, die sich bei Unterschreiten verschiedener Schwellen beschleunigten.

Die Stimmung drehte sich jedoch schnell wieder: Denn wie am Freitag bekannt wurde, ist das BIP der USA im vierten Quartal 2014 stark zurückgegangen: Während im dritten Quartal noch 5% Wachstum zu verzeichnen waren, wiesen die letzten Monate nur noch 2,6% aus. Daten aus China waren ebenfalls enttäuschend. So sind die Manufacturing Zahlen seit 2012 zum ersten Mal gefallen und trüben den Ausblick für eine starke Weltwirtschaft.

Investoren suchen entsprechend weiterhin Zuflucht im gelben Metall und die ETFs verzeichneten starke Zuflüsse. So stand der SPRD Gold Trust, der größte mit Gold hinterlegte Fond, letzte Woche auf dem höchsten Stand seit Oktober. Die hohe Nachfrage nach Kleinbarren ist etwas zurückgegangen, befindet sich jedoch nach wie vor auf gutem Niveau. Auffallend war in den letzten Tagen das zugenommene Ankaufsgeschäft.

Wir sehen Gold im aktuellen Umfeld zwar weiterhin gut unterstützt, gehen jedoch von einer Mäßigung der Entwicklung aus.


Silber

Silber konnte während der Berichtsperiode die technisch wichtige 200 Tage Linie bei 18,34 $/oz nicht nachhaltig überschreiten und somit zunächst keinen Impuls nach oben verzeichnen. Vielmehr musste das Metall herbe Verluste von ca. 5,9% über die Woche hinweg hinnehmen. Die von uns im letzten Marktbericht bereits angedeutete Verschnaufpause ist somit eingetreten.

Der Hauptgrund für die schwächeren Notierungen ist neben den ETF-Abflüssen in den FOMC Minutes zu sehen. Diese wurden vom Markt durch falkenhaftere Aussagen (Wirtschaft deutet auf einen Aufschwung hin) enttäuschend aufgenommen. Die aktuell gute Investmentnachfrage nach Kleinbarren konnte Silber somit wenig Unterstützung geben.

Raum für weiter steigende Notierungen könnte sich durch ein erneutes Aufflammen der europäischen Schuldenkriese, getrieben durch die Wahlen in Griechenland und den dadurch zurückkehrenden Gedanken des "sicheren Hafens", bestehen. Aus technischer Sicht ist der Widerstand bei 18,34 $/oz zu nennen, eine Unterstützung besteht bei 16,75 $/oz. Datenseitig werden diese Woche unter anderem die Europäischen Produzentenpreise (Mittwoch, 11 Uhr), das US-Redbook (Mittwoch, 14:55) die Europäischen Einzelhandelsumsätze (Donnerstag, 11:00 Uhr)


Platin

Nach der positiven Entwicklung in diesem Jahr befand sich Platin zum ersten Mal in einem Abwärtstrend, welcher in der vergangenen Woche zu beobachten war. So eröffnete Platin bei 1.265 $/oz und rutschte nochmal um 2,3% auf 1.235 $/oz am Ende der Woche ab. Das entspricht einem 3-Wochentief im Platin. Dabei korrelierten sowohl Platin als auch Silber mit Gold, welches wiederum am Donnerstag u.a. durch unerwartet positivere US Arbeitsmarktdaten einen Tagesverlust um 2,6% erlitt.

Somit erlitt auch Platin einen taggleichen Kursverlust von 3,6% am vergangenen Donnerstag. Auch unsere Händler konnten wieder einmal keine dramatischen Nachfragebewegungen beobachten. Schwammprämien befinden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau. Charttechnisch besteht der Widerstand bei 1.272 $, die Unterstützung kurzfristig zwischen 1.233 - 1.237 $.


Palladium

Palladium befindet sich seit Mitte Januar wie erwartet wieder in einem Aufwärtstrend. Auch Palladium musste sich jedoch dem Tagesverlust vom Donnerstag beugen. Das Metall öffnete bei 774 $/oz und schloss bei 767 $/oz ab. Wie jedoch bereits in unseren letzten Marktberichten erwähnt ist der Ausblick für Palladium grundsätzlich weiterhin positiv. Sowohl Ölpreise, die weiter unter Druck geraten, als auch die allmähliche "Vertreibung" von Dieselfahrzeugen auf dem europäischen Automarkt treiben die Nachfrage nach Benzinfahrzeugen und somit nach Palladium weiterhin an.

Darüber hinaus rückt auch die Ukraine Krise wieder stärker in den Vordergrund. Die USA haben Russland, dem größten Palladiumproduzenten der Welt, weitere Sanktionen in der Ukraine-Krise angedroht und begrüßen den Beschluss der EU, ihre Sanktionen im Ukraine-Konflikt zu verlängern. Diese Meldungen dürften sich bekanntlich positiv auf den Palladiumpreis entwickeln aus Angst einer vermeintlichen Angebotsverknappung. Charttechnisch besteht der Widerstand bei 809 $ und bei 822 $. Kurzfristig sehen wir die Unterstützung bei 768 $ und 763 $.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Bei Rhodium gibt es leider wieder eine komplette Woche ohne Neuigkeiten. Der Preis ist auf der Stelle getreten, da das Marktumfeld sich nicht verändert hat. Weiterhin überdurchschnittlich große gehandelte Mengen, die aber nach wie vor einfach zu bedienen sind, da die Abgeberseite sehr präsent ist. Trotz eines immer noch sehr tiefen Preises, sehen wir immer noch wenig Anzeichen für eine größere Preisrallye, solange die Verkäufer den Markt noch mit ausreichenden Mengen versorgen.

Allerdings erzielen Verkäufer, die in Euro handeln, natürlich weitaus mehr, als noch zu Beginn des Jahres, da die schwache Währung bei gleichbleibendem Metallpreis in USD natürlich positive Effekte auf den Euro-Kurs hat. Als starken Nachfrager können wir weiterhin die Automobil- und die Chemieindustrie sehen.

Im Ruthenium gibt es Anzeichen, dass der niedrige Preise weitere Käufe auslösen könnte, da die Verbraucher erste Eindeckungen vorgenommen haben. Falls diese sich fortsetzen, bzw. die Mengen sogar noch größer werden sollten, wird der Preis sicher nicht mehr tiefer fallen.

Iridium hat aufgrund des nachhaltigen Bedarfs weiter Luft nach oben und ist auch dieses Mal in der Berichtswoche leicht geklettert. Iridium ist sicher, aufgrund von bestimmten Faktoren, wie z.B. geförderter Jahresmenge, Marktteilnehmer, gehandelter Einzelbeträge, etc., das Metall, das am stärksten das wirtschaftliche Umfeld widerspiegelt. Der Einfluss von spekulativen Positionen ist durch eben genannte Punkte entsprechend gering. Somit sehen wir den Preis weiter mit Potenzial nach oben, wenngleich sich die Bewegung unserer Meinung nach eher moderat vollziehen wird.


© Youn-Chong Choi, Precious Metals Sales Analyst
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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