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Goldmarkttrends: 2 interessante Charts

06.11.2015  |  Steve St. Angelo
In den Köpfen der Investoren hat sich 2008 etwas geändert, da immer mehr Anleger anfingen, physische Goldanlageprodukte zu kaufen. Wie viel mehr physisches Gold seit 2008 gekauft wurde, sehen Sie in den beiden folgenden Charts.

Goldschmuck und physisches Goldinvestment sind die größten Nachfragebereiche des Goldmarktes. Im Jahr 2000 wurden weltweit 3.187 Tonnen Gold in Form von Goldschmuck nachgefragt, verglichen mit läppischen 156 Tonnen physische Goldinvestments. Damit machten die physischen Goldanlagen im Jahr 2000 nur 5% dieser beiden Bereiche aus.

Bei der Betrachtung des ersten Charts sehen wir jedoch, wie sich der Trend der beiden Marktsegmente in den darauffolgenden 15 Jahren verschoben hat:

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Die weltweite Goldschmucknachfrage ging von 3.187 Tonnen im Jahr 2000 auf 2.153 Tonnen im Jahr 2014 zurück. Die Nachfrage nach physischen Goldinvestments stieg jedoch von 156 Tonnen im Jahr 2000 auf einen Höchststand von 1.765 Tonnen im Jahr 2013. Somit ist die Goldschmucknachfrage also seit 2000 um 32% gesunken, während die Nachfrage nach physischen Goldinvestments um mehr als 1000% auf das Hoch im Jahr 2013 gestiegen ist. Selbst wenn man den Rückgang der physischen Goldanlagen auf 1.064 Tonnen im Jahr 2014 berücksichtigt, fiel sie noch immer sieben mal höher aus als im Jahr 2000.

Wenn wir die Nachfrage nach Goldschmuck und physischen Investments in zwei Zeiträume unterteilen, erhalten wir den nachfolgenden Chart.

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Von 2000 bis 2007 erreichte die gesamte Nachfrage nach physischen Goldinvestments 2.712 Tonnen, verglichen mit einer Nachfrage nach Goldschmuck von insgesamt 21.503 Tonnen. In dieser Zeit machte die Nachfrage nach physischen Goldanlagen also nur 11% aus, die Goldschmucknachfrage dagegen 89%.

Dies änderte sich im Jahr 2008, als die USA und der Rest der Welt Zeuge eines Zusammenbruchs der Banken und der Aktienmärkte wurden. Die Nachfrage nach physischen Goldinvestments stieg im Zeitraum von 2008 bis 2014 um mehr als das Dreifache auf 8.436 Tonnen und hatte damit einen Anteil von 37%, verglichen mit einer Goldschmucknachfrage von 14.375 Tonnen bzw. 63%.

Wenn wir die Angaben von Tonnen in Feinunzen umrechnen, erhalten wir folgende Zahlen:

Nachfrage nach physischen Goldinvestments vs. Goldschmucknachfrage

2000-2007 physische Investments = 87 Mio. oz
2000-2007 Schmucknachfrage = 691 Mio. oz
2008-2014 physische Investments = 271 Mio. oz
2008-2014 Schmucknachfrage = 462 Mio. oz

Wenn wir zudem die aktuelle Goldnachfrage berücksichtigen (2014: physische Goldinvestments von 1.064 Tonnen vs. Goldschmucknachfrage von 2.153 Tonnen), werden aktuell weltweit 1 Unze physische Goldanlagen für 2 Unzen in Form von Goldschmuck gekauft, verglichen mit 1 Unze physische Goldanlagen für 20 Unzen in Form von Goldschmuck im Jahr 2000.

Das bedeutet, dass die Menschen nun im Verhältnis zu Goldschmuck zehn mal mehr Gold in Form physischer Anlagen kaufen als vor 15 Jahren. Das sind interessante Zahlen und sie zeigen, dass Investoren Gold zunehmend als Anlage kaufen, statt als Schmuck.

Natürlich sieht Indien (und zu einem geringeren Grad auch China) Goldschmuck als eine Form des Reichtums und weniger als Zierde für den Finger oder den Hals. Wir könnten also einen guten Teil der Goldschmucknachfrage als Nachfrage nach physischen Investments betrachten.

Diese beiden Charts zeigen, dass Anleger zunehmend auf den Kauf physischer Investments anstelle von Goldschmuck umgestiegen sind … besonders seit 2008. Da sich die Situation an den weltweiten Anleihe- und Aktienmärkten weiter verschlechtert, kann ich mir vorstellen, dass die Nachfrage nach physischen Goldanlagen die Goldschmucknachfrage demnächst zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte überschreitet.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Der Originalartikel wurde am 30. Oktober 2015 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt und stellenweise überarbeitet.



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