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Die Weltwirtschaft in 2018: Der Ikarus-Aufschwung geht weiter

22.01.2018  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
- Seite 7 -
Edelmetallpreise

Die Aussicht, dass die Weltwirtschaft auch in diesem Jahr weiter expandiert, spricht für eine Fortsetzung der Preisauftriebstendenzen in den Rohstoffmärkten - zumal die Preiskorrektur seit 2008 überaus stark ausgefallen und die bisherige Erholung nur verhalten gewesen ist. Vor allem deutet unsere Langfristschätzung an, dass der aktuelle Goldpreis von etwa 1.330 USD/oz noch relativ günstig ist (Abb. 14 (a und b)): Im aktuellen Umfeld hat der Goldpreis Aufwärtspotential, und zwar gemäß unserer Schätzung bis auf etwa 1.430 USD/oz. In diesem Zusammenhang sind allerdings zwei Anmerkungen zu machen.

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Quelle: Thomson Financial. (1) Schätzperiode: Januar 1971 bis November 2017. Erklärende Variable: Geldmenge, realer Kurzfristzins und eine Kreditprämie. Graue Fläche: Schätzungenauigkeit. (2) Abweichung zwischen tatsächlichem und geschätztem Goldpreis


Erstens: Unsere Langfristschätzung liefert keine Prognose im herkömmlichen Sinne, denn sie kann nicht mit hinreichender Gewissheit sagen, wann die "Lücke" zwischen dem geschätzten (Gleichgewichts-)Preis und dem aktuellen Preis geschlossen wird. Es ist daher für den umsichtigen Anleger ratsam, nicht auf das Erreichen eines bestimmten Goldpreises zu spekulieren, sondern vielmehr Gold als Versicherung für das Portfolio zu halten - eine Versicherung, die - und genau das deutet die Langfristschätzung an - zum aktuellen Preis relativ günstig ist.

Zweitens: Die Langfristschätzung berücksichtigt kein Krisenszenario (das den Goldpreis sicherlich zusätzlich antreiben würde). Das heißt, die Folgen für den Goldpreis, die aus neuerlichen Erschütterungen in den Finanzmärkten erwachsen könnten, werden durch sie nicht vollumfänglich eingefangen (dazu fehlt uns die notwendige Datenlage). Im aktuellen Umfeld, das - wie vorangehend aufgezeigt - von einer zunehmenden Risikolage gekennzeichnet ist, mag es daher ratsam sein, bei der Bestimmung der möglichen Preisbandbreiten einen Zuschlag vorzunehmen.

Die Ergebnisse unserer vorsichtigen Einschätzung für den Goldpreis und die Preise für Silber, Platin und Palladium sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. In einem Umfeld eines weiter steigenden Goldpreises sollten sich die Aussichten für den Silberpreis, der in den letzten Jahren merklich gegenüber dem Goldpreis an Boden verloren hat, deutlich verbessern. Eine weiterhin positive Konjunkturlage - und vor allem eine florierende Automobilbranche - sollte auch den Preisen der Weißmetalle Platin und Palladium Auftrieb verleihen.

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Quelle: Eigene Schätzungen. 16. Januar 2018


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Quelle: Thomson Financial. (1) Die grauen Flächen zeigen die Bandbreite für die Preisentwicklung an. Die rot gestrichelte Linie zeigt den Durchschnittswert an



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