Powell in misslicher Lage ... schon wieder!
Es ist überhaupt nicht kompliziert. Zu Beginn des letzten Jahres prognostizierte die überwiegende Mehrheit der Analysten und zig Wall-Street-Ökonomen Zinserhöhungen und eine zehnjährige US-Treasury-Rendite von +4%. Wir wussten, dass dies Unsinn war, da weder der öffentliche noch der private Sektor dieses Niveau der Zinskosten bewältigen oder verwalten konnte. Auch der Anleihemarkt merkte dies schnell und im Verlauf des Jahres 2019 begannen wir, Powells Rätsel zu dokumentieren und einige ziemlich einfache Vorhersagen zu treffen:
Hier von Anfang April: sprottmoney.com
Hier vom Tag, an dem Gold seine fortgesetzte Rallye startete: sprottmoney.com
Was sagt Ihnen der Anleihemarkt bezüglich dieses Themas im Jahr 2020? Offensichtlich wurde Powell erneut in eine schwierige Lage gebracht.
Während ich dies am Dienstag, dem 25. Februar, schreibe, betrachten wir die US-Renditekurve:
• Fed Funds (over night): Bei 1,50 bis 1,75% für einen "effektiven Zinssatz" von 1,65%
• die Zweijahresanleihe der USA: 1,21%
• die 10-Jahres-Anleihe der USA: 1,34%
• die 30-jährige-US-Anleihe: 1,81%
Und jetzt betrachten wir diese Charts. Sieht es so aus als sei eine plötzliche Umkehr zu erwarten?
Der Anleihemarkt sagt Ihnen als Goldinvestor zwei sehr wichtige Dinge:
1. Diese aktuellen Nominalrenditen kehren die Kurve um, wobei die Overnight Fed Funds Rate alle bis auf die 30-Jahres-Rendite übersteigt. Genau wie im Jahr 2019 werden der Vorsitzende Powell und sein Offenmarktausschuss nicht zulassen, dass diese Situation fortbesteht. Erwarten Sie daher eine Zinssenkung der Fed Funds Rate um mindestens 25 Basispunkte ... vielleicht schon beim nächsten FOMC-Treffen in drei Wochen.
2. Vielleicht noch wichtiger ist: Selbst wenn wir von den stark unterschätzten Inflationszahlen der US-Regierung von 2% ausgehen, ist die gesamte US-Kurve nun mit einer negativen inflationsbereinigten oder "realen" Rendite bewertet.
Und es ist Punkt 2, den Sie verstehen müssen. In der globalen Investmentwelt sind US-Staatsanleihen die Benchmark für sichere Häfen und als solche die Hauptkonkurrenz zu physischem Gold. Wenn in Zukunft jede neu emittierte US-Anleihe eine negative reale Rendite erzielt, sinkt der Anreiz, diese zu halten. Warum? Es ist einfach. Warum sollten Sie als Kernposition einen garantierten Verlierer halten wollen? Und genau das sind US-Staatsanleihen geworden.
Das bedeutet nicht, dass plötzlich alle Investments in sichere Häfen in Gold fließen werden. Der Dollarbetrag der negativen Nominalzinsen ist zuletzt weltweit auf fast 15 Mrd. USD gestiegen. Es ist also klar, dass globale Anleger immer noch der Meinung sind, dass jede Kapitalrendite ausbleibende Gewinne übertrifft. Während die Zinssätze jedoch immer niedriger werden, verlagert sich ein Teil dieser Safe-Haven-Nachfrage nach US-Staatsanleihen und Staatsanleihen unweigerlich auf Gold - in all seinen Formen - von physischem Metall über Konten ohne Zuweisung, ETFs und Terminkontrakte bis hin zu Bergbauaktien. Dies war unsere Prognose für 2020 und wir haben sie Anfang Januar veröffentlicht. Wenn Sie sie verpasst haben, sollten Sie sie jetzt lesen: tfmetalsreport.com
Was genau ist nun der Sinn dieses Artikels? Sie müssen verstehen:
Ja, die Goldpreise sind im Jahr 2020 gestiegen, und ein Teil davon ist auf einen angstbasierten Handel aufgrund der wachsenden Bedenken bezüglich einer globalen Coronavirus-Pandemie zurückzuführen. Die Preise waren jedoch bereits vor dem Auftreten des Virus gestiegen, und der Antrieb dieser Anstiege in Form der Zinsentwicklung hat sich in den letzten Wochen nur noch zugespitzt.
Genau wie im Jahr 2019 wurde Powells Fed in eine missliche Lage gebracht. Sie werden bald Maßnahmen ergreifen, um die Zinsen zu senken und die Liquidität zu erhöhen, und dies wird zu einer beständigen Nachfrage nach Gold in all seinen Formen beitragen ... was im Laufe des Jahres 2020 wiederum zu konstant höheren Preisen führen wird.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 25. Februar 2020 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.