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Der Haupttreiber des globalen Goldmarktes hat sich in diesem Jahr gewandelt

07.11.2020  |  Steve St. Angelo
Auf dem Goldmarkt hat sich in diesem Jahr etwas recht Interessantes ereignet, das es so noch nie gegeben hat. Sagen wir so, der Hauptantrieb des globalen Goldmarktes hat sich komplett gewandelt und schafft einen neuen Präzedenzfall. Dies ist jedoch nur der Anfang, denn die Welt hat noch nicht ganz begriffen, wie schlimm die Situation wird, wenn die Weltwirtschaft weiter zerfällt.

Was ist also die Haupttreiber des Goldmarktes in diesem Jahr? Nun, ich kann Ihnen sagen, was es nicht ist... Es ist nicht die Goldschmucknachfrage. Die weltweite Goldschmucknachfrage war jahrzehntelang die treibende Kraft auf dem Goldmarkt. Der unten stehende Chart zeigt, wie viel höher die jährliche Goldschmucknachfrage im Vergleich zur Investmentnachfrage in den letzten zehn Jahren ausfiel.

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Wenn wir alle Jahresgesamtzahlen für den Zehnjahreszeitraum zusammenzählen, ergibt sich eine Goldschmucknachfrage von 22.734 Tonnen (731 Mio. Unzen) gegenüber einer Netto-Goldinvestmentnachfrage von 13.015 Tonnen (418 Mio. Unzen). Und wenn wir bis 2000 oder 2001 zurückgehen, war das Verhältnis viel schlechter. Den Daten der Publikation Gold Demand Trends des World Gold Council zufolge gab es im Jahr 2000 Goldinvestments von Privatanlegern von insgesamt 166 Tonnen, verglichen mit einer Goldschmucknachfrage von 3.204 Tonnen. Der Hauptantrieb für den Goldmarkt vor der Finanzkrise 2008-2009 war also die Schmucknachfrage.

Dies alles änderte sich jedoch im Jahr 2020, als die Pandemie die Federal Reserve und die andere Zentralbanken zwang, das zu tun, was sie am besten können: Das Wirtschafts- und Finanzsystem stützen, aber auf Steroide gesetzt. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die weltweiten Goldinvestments, insbesondere im Westen.

Wie wir im folgenden Chart sehen können, hat die weltweite Goldschmucknachfrage mit der Investitionsnachfrage die Rolle als Hauptantrieb des Goldmarktes getauscht.

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Die Nachfrage nach Goldschmuck (904 Tonnen) ging zwischen Q1 und Q3 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1.533 Tonnen) erheblich zurück. Andererseits stiegen die weltweiten Goldinvestments auf 1.630 Tonnen gegenüber 1.001 Tonnen im letzten Jahr. Es ist zwar nicht überraschend, dass die Nachfrage nach Goldschmuck aufgrund der Schließung von Einzelhandelsgeschäften und Outlets geringer ist, doch beginnen Anleger allmählich aufzuwachen und den Goldbesitz zum Schutz vor der anhaltenden Zerstörung des US-Dollar, des Euro und anderer Fremdwährungen zu schätzen.

Zum ersten Mal haben die weltweiten Goldinvestments die Nachfrage nach Schmuck übertroffen. Auch wenn wir möglicherweise eine anhaltende Erholung der Goldschmucknachfrage beobachten könnten, wird der Hauptantrieb wahrscheinlich weiterhin die Investitionsnachfrage bleiben, insbesondere im nächsten Jahr, wenn die Fed und die Zentralbanken den Gelddruck- und Liquiditätshahn aufdrehen.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)



Dieser Artikel wurde am 2. November 2020 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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