Taliban verbieten Mohnanbau – und Europa ist besorgt
30.05.2023 | Vertrauliche Mitteilungen
Das von den Taliban für Afghanistan verfügte Mohnanbau-Verbot wird nach Expertenauffassung in Europa schon bald für einen Mangel an Heroin-Rauschgift führen. Doch diese auf den ersten Blick erfreuliche Entwicklung birgt nach Auffassung von Kennern der Rauschgift-Szene erhebliche Gefahren in sich. Denn die Herstellung noch weitaus gefährlicherer Opioide wird sich dann noch mehr als bisher lohnen.
Dazu zählt u.a. Fentanyl, das noch etwa 50-mal stärker wirkt als Heroin, so daß eine Überdosis noch viel leichter (absichtlich oder versehentlich) erreicht werden kann. Jährlich sterben deshalb in den USA mehrere Zehntausend Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Und es können noch weitaus mehr werden, denn Fentanyl ist vergleichsweise billig herzustellen, hochwirksam und macht schnell abhängig.
Die Taliban haben den Mohnanbau bereits im April 2022 verboten, nachdem sie 2021 die Kontrolle über das Land zurückerobert hatten. Um den betroffenen Bauern aber eine Übergangsfrist zu gewähren, durften sie die Ernte des letzten Frühjahrs (2022) noch "vermarkten“. Die ersten Auswirkungen des Anbauverbots werden sich deshalb in Europa und in den USA erst in einigen Monaten bemerkbar machen. Denn es dauert zwischen einem und eineinhalb Jahren, bis die Ernte als (daraus hergestelltes) Heroin ihren Weg nach z.B. Europa gefunden hat.
Im Hinblick auf die noch deutlich stärker wirkenden Rauschgifte als Heroin (z.B. das oben erwähnte Fentanyl) hatte die bisher vergleichsweise leichte Verfügbarkeit von Heroin eine eher "schützende Funktion“, wie es manche Drogenexperten auszudrücken pflegen. Und die Geschichte bestätigt diese eher zynische Vermutung. Denn im Jahr 2000 hatten die Taliban schon einmal ein Mohnanbau-Verbot verhängt, woraufhin Fentanyl erstmals in größeren Mengen auf dem Drogenmarkt erschien.
Damals kam es zu verstärkten Todesraten z.B. in den Baltischen Staaten, hier insbesondere Estland. In den USA, wo Fentanyl schon jetzt stärker verbreitet ist, starben allein im Jahr 2020 annähernd 60 000 Menschen an einer entsprechenden Überdosis, in Europa waren es damals nicht einmal Hundert.
Die Lage in den USA basiert insbesondere auf einer seit den 1990er Jahren verstärkten Verschreibung starker Schmerzmittel mit Opiaten. Seitdem wurden und werden auch zahlreiche Drogen und illegale Aufputschmittel zur Wirkungssteigerung mit Fentanyl versetzt. Dies betrifft zunehmend auch die sogenannten "Partydrogen“, weshalb in den USA die derzeit bei den Todesfällen am schnellsten wachsende Gruppe die Teenager sind.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4544
Dazu zählt u.a. Fentanyl, das noch etwa 50-mal stärker wirkt als Heroin, so daß eine Überdosis noch viel leichter (absichtlich oder versehentlich) erreicht werden kann. Jährlich sterben deshalb in den USA mehrere Zehntausend Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Und es können noch weitaus mehr werden, denn Fentanyl ist vergleichsweise billig herzustellen, hochwirksam und macht schnell abhängig.
Die Taliban haben den Mohnanbau bereits im April 2022 verboten, nachdem sie 2021 die Kontrolle über das Land zurückerobert hatten. Um den betroffenen Bauern aber eine Übergangsfrist zu gewähren, durften sie die Ernte des letzten Frühjahrs (2022) noch "vermarkten“. Die ersten Auswirkungen des Anbauverbots werden sich deshalb in Europa und in den USA erst in einigen Monaten bemerkbar machen. Denn es dauert zwischen einem und eineinhalb Jahren, bis die Ernte als (daraus hergestelltes) Heroin ihren Weg nach z.B. Europa gefunden hat.
Im Hinblick auf die noch deutlich stärker wirkenden Rauschgifte als Heroin (z.B. das oben erwähnte Fentanyl) hatte die bisher vergleichsweise leichte Verfügbarkeit von Heroin eine eher "schützende Funktion“, wie es manche Drogenexperten auszudrücken pflegen. Und die Geschichte bestätigt diese eher zynische Vermutung. Denn im Jahr 2000 hatten die Taliban schon einmal ein Mohnanbau-Verbot verhängt, woraufhin Fentanyl erstmals in größeren Mengen auf dem Drogenmarkt erschien.
Damals kam es zu verstärkten Todesraten z.B. in den Baltischen Staaten, hier insbesondere Estland. In den USA, wo Fentanyl schon jetzt stärker verbreitet ist, starben allein im Jahr 2020 annähernd 60 000 Menschen an einer entsprechenden Überdosis, in Europa waren es damals nicht einmal Hundert.
Die Lage in den USA basiert insbesondere auf einer seit den 1990er Jahren verstärkten Verschreibung starker Schmerzmittel mit Opiaten. Seitdem wurden und werden auch zahlreiche Drogen und illegale Aufputschmittel zur Wirkungssteigerung mit Fentanyl versetzt. Dies betrifft zunehmend auch die sogenannten "Partydrogen“, weshalb in den USA die derzeit bei den Todesfällen am schnellsten wachsende Gruppe die Teenager sind.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4544