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Schlaglöcher in Chinas "Neuer Seidenstraße"

09.06.2023  |  Vertrauliche Mitteilungen
Die "Neue Seidenstraße" war über etliche Jahre hinweg das "Leuchtturmprojekt“ der Volksrepublik China. Peking setzte seine Füße dabei häufig in Entwicklungs- oder Schwellenländer, indem es vor allem Infrastruktureinrichtungen errichtete und sich dafür entweder Abbaurechte an Bodenschätzen oder Ländereien übertragen ließ oder in nicht wenigen Fällen auch entsprechende Kredite vergab. Doch jetzt tun sich im Kreditbereich auf der "Neuen Seidenstraße“ immer mehr und immer größere Schlaglöcher auf.

Der Plan, immer mehr Länder in Asien, Afrika oder auch Europa von Peking abhängig zu machen, ist dabei in nicht ganz wenigen Fällen anders aufgegangen als gewünscht.

Immer mehr Empfänger einst generös verteilter chinesischer Investitionskredite sehen sich nämlich aktuell nicht mehr in der Lage, diese auch ordnungsgemäß zu bedienen.

Laut einer vom Kieler Institut für Volkswirtschaft und der Weltbank erstellten Studie sollen inzwischen rund 60% der von der Volksrepublik China gewährten Auslandskredite ausfallgefährdet sein und dies mit steigender Tendenz.

Weil Kreditausfälle in der damit drohenden Höhe das gesamte chinesische Finanzsystem ins Wanken bringen würden, bleibt Peking derzeit nichts anderes übrig, als den größten "Wackelkandidaten“ mit neuen Hilfskrediten unter die Arme zu greifen.

Bis Ende 2021 stützte Peking bereits 22 Länder mit einer Hilfskreditsumme von umgerechnet mehr als 240 Mrd. €. Zu diesen kritischen Ländern zählten u.a. Ägypten, Weißrussland, Argentinien, Ecuador, Pakistan, Indonesien und die Türkei. Jetzt hofft man in Peking, daß zumindest die Umschuldungskredite bedient werden können und daß nicht noch mehr Sanierungsfälle dazukommen.

Die "Neue Zürcher Zeitung“ berichtete in diesem Zusammenhang kürzlich über eine mit chinesischer Hilfe und Finanzierung gebaute Autobahn in Montenegro, die zu 60% durch Tunnel führt und die als für das Land völlig überdimensioniert gilt.

Gleiches gilt leider auch für die von China vorfinanzierten Baukosten, jetzt ist Montenegro mehr oder weniger finanziell abhängig von China. Die wachsenden Probleme mit ausfallgefährdeten Krediten bringen zwar Teile des chinesischen Bankensystems in die Bredouille, stärken aber über die immer höheren Abhängigkeiten mancher Kreditnehmer von ihren chinesischen Kreditgebern zugleich Chinas Stellung im internationalen Finanzsystem.


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4548



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