Gold hat nach Angaben der Bank of America den Euro überholt und ist nun das zweitwichtigste Reservemittel der Zentralbanken weltweit. Durch die Goldkäufe der Zentralbanken in den letzten Jahren und den rasanten Preisanstieg im Jahr 2024 macht das gelbe Metall nun rund 16% der gesamten Währungsreserven aus und liegt damit knapp vor dem Euro, schreibt Mike Maharrey bei Money Metals. Es scheine eine Bewegung zu geben, Fiat-Währungen, einschließlich des Dollars, durch Gold zu ersetzen, insbesondere in den Schwellenländern im Osten.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres kauften die Zentralbanken weltweit netto 483 Tonnen Gold, 5% mehr als die Rekordmenge von 460 Tonnen im ersten Halbjahr 2023, und die aggressiven Käufe setzten sich auch im dritten Quartal fort. Unterdessen ist der Anteil des Dollars an den weltweiten Reserven seit der Jahrtausendwende um 14% gesunken, wie aus Daten des Atlantic Council hervorgeht. Im Jahr 2002 machte der Dollar 72% der weltweiten Reserven aus. Heute sind es noch rund 58%.
Analyst Dave Kranzler warnt, dass die jüngste geldpolitische "Rekalibrierung" den Dollar weiter unter Druck setzen könnte. "Die Fed hat sich selbst in die Ecke gedrängt. Sie steht unter enormem Druck des Marktes und der Wall Street, die Zinsen zu senken. Aber wenn sie das tut, riskiert sie einen schnellen Verkauf des Dollars". Der Dollar stehe nicht vor dem Zusammenbruch, aber jede Schwächung des Greenback sei für die USA problematisch. Ein fallender Dollar und niedrigere Zinssätze werden es noch schwieriger machen, ausländisches Interesse an der Finanzierung zusätzlicher Staatsschulden zu wecken – etwas, das bereits problematisch geworden ist", sagte Kranzler.
Eine weitere Entdollarisierung der Weltwirtschaft würde zu einem Wertverfall der US-Währung führen und könnte schließlich eine Währungskrise auslösen. Dies würde die Kaufkraft des Dollars weiter untergraben und die Preise weiter in die Höhe treiben. Im schlimmsten Fall könnte es sogar zu einer Hyperinflation kommen, so Maharreys Schlusswort.
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