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Sambia profitiert von Rohstoff-Boom

26.03.2012  |  Roman Baudzus
Sambia zählt zu den afrikanischen Staaten, die besonders reich an Rohstoffen und seltenen Mineralien sind. Im so genannten Kupfergürtel des Landes befinden sich vor allem sehr ertragreiche Kupfer-, Zink- und Kobaltminen, die auch eine Förderung von Gold und Silber als Beiprodukt ermöglichen.

Sambia konnte in den letzten Jahren des Rohstoffbooms und überdurchschnittlich hoher Preise in vielen Metallsektoren seine Staatseinnahmen deutlich steigern. Nahezu 70 Prozent der Exporterträge des südafrikanischen Landes hängen heute von der Förderung wichtiger Metalle ab.

Neben der Demokratischen Republik Kongo wird Kobalt in Afrika hauptsächlich in Sambia abgebaut. Dieses äußerst seltene Metall wird heutzutage händeringend in der Elektronikindustrie und der Produktion von Mobiltelefonen benötigt. Da die politische Lage im Kongo weiterhin sehr instabil ist, haben sich die Minenunternehmen verstärkt auf Sambia konzentriert.

Sambia zählte zu den hoch verschuldeten Entwicklungsländern, die sich im Rahmen der so genannten HIPC-Initiative in den 1990iger Jahren um einen Schuldenerlass durch internationale Kreditgeber wie die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF) bewarben. Manche Leser werden sich die Frage stellen, wie ein derart rohstoffreiches Land wie Sambia überhaupt in eine gefährliche Schuldenspirale geraten konnte.

Während das Land am letzten Rohstoffboom in den 1970iger Jahren prächtig verdiente, wurde in dieser Phase jedoch nicht genügend Kapital in die Exploration neuer Vorkommen reinvestiert. Die damals staatseigenen Minenfirmen litten überdies unter einer hohen Korruption, wie dies leider in den meisten afrikanischen Staaten der Fall ist.

Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Abbau von Kupfer, Kobalt, Selenium, Zink, Gold, Silber und Uran versickerte in den tiefen Taschen der Bürokratie, politischer Amtsträger und Managern der staatseigenen Betriebe. Nachdem der damalige Bullenmarkt an den Rohstoffmärkten zu Beginn der 1980iger Jahre endete, sanken natürlich auch die Staatseinnahmen aus dem so wichtigen Abbau von Metallen.

Während der Abbau von Kupfer zu Beginn der 1970iger Jahre noch bei rund 750.000 metrischen Tonnen lag, sank die Förderung auf lediglich etwa 200.000 metrische Tonnen Ende der 1990iger Jahre. Sambia wurde in der Folge immer abhängiger von der Kreditvergabe internationaler Darlehensgeber.

Auf Druck des IWF und der Weltbank wurde dem Land in den 1990iger Jahren nur unter der Bedingung eine Teilentschuldung in Aussicht gestellt, dass es sein bis dahin staatliches Minenwesen privatisiert. Diese Privatisierung erfolgte im Jahr 2001, in deren Zuge sich global aktive Minenunternehmen Abbaulizenzen der sambischen Regierung sicherten.

Der so genannte Kupfergürtel, eine Millionen Jahre alte Gebirgskette, stand dabei im Zentrum des Interesses der Minenkonzerne. Während dem sambischen Staat aufgrund seiner drastisch sinkenden Einnahmen aus dem Rohstoffabbau in den Dekaden der 1980iger und 1990iger Jahre die Mittel für Reinvestitionen in die Exploration neuer Vorkommen fehlten, begann dieser Sektor mit Beginn der Privatisierung wieder zu boomen. Seitdem hat die Förderung von Kupfer, Zink und Kobalt im Kupfergürtel neue Rekordwerte erreicht.

Während der Staat heute über einen Minderheitsanteil an seinen ehemals im Alleinbesitz befindlichen Minen verfügt, konnten die Einnahmen aus dem Rohstoffabbau, den jährlich anfallenden Lizenzeinnahmen und den Exportsteuern deutlich erhöht werden. Heute entfallen rund 70 Prozent aller sambischen Exporte, die im Jahr 2011 einen finanziellen Gegenwert von 9,01 Milliarden $ aufwiesen, auf die Ausfuhr von Kupfer und Zink. Sambias Wirtschaftsleistung entsprach in 2011 rund 22 Milliarden $, die jährliche Wachstumsrate erreichte 6,7 Prozent.

Als einer der weltweit wenigen Exporteure von Kobalt spielt das Land als Lieferant an dessen Endverbrauchermärkten eine tragende Rolle. Sambias Regierung hat sich aus diesem Grunde die Aufrechterhaltung von politischer Stabilität zu einer ihrer höchsten Aufgaben gemacht. Solange sich dies nicht ändert, wird Sambia sicherlich keine Probleme dabei haben, genügend kapitalkräftige Investoren anzulocken, um die reichhaltigen Rohstoffschätze des Landes zu heben.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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