Die Alchimisten des globalen Finanzsystems
Und auf die sich in diesem Zusammenhang auf drängende Frage, wohin denn dann die ganzen Billionen gegangen seien, die die wichtigsten Zentralbanken in der jüngeren Vergangenheit "schufen“, kann oder will Vinals keine erschöpfende Auskunft geben.
Er selbst spricht von einem "Paradoxon“ und gesteht ein, daß die bisherigen Maßnahmen der Zentralbank wohl wirkungslos bleiben würden, wenn es auf den internationalen Finanzmärkten "hart auf hart" käme. Bis auf eine durchaus entscheidende Nebenwirkung, wie auch Vinals eingestehen muß: Das von den Zentralbanken erzwungene Niedrigstzinsniveau wird sich bei einem weiteren Anhalten zu einer lebensbedrohenden Gefahr für Teile der insbesondere europäischen Versicherungswirtschaft entwickeln!
Zwar sind Prognosen, wie man so schön sagt, immer mit Vorsicht zu genießen, weil sie die Zukunftbetreffen. Doch daß Griechenland mit den bisher ergriffenen - und für einsetzbar erachteten - Maßnahmen nicht mehr zu retten ist, wird auch immer mehr unkritischen Beobachtern klar. Doch gleichzeitig weiß man auch mit einiger Sicherheit, daß die Eurozone Griechenland nicht fallen lassen kann.
Dagegen käme allein schon aus Washington ein heftiges Veto, weil man dann um einen als wichtig erachteten Teil der NATO-Ostflanke fürchten würde. Nicht zuletzt deshalb präsentierte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor einigen Tagen einen Plan, wie man Griechenland zwar pleite gehen lassen, aber zugleich im Euro-Verbund halten könnte.
Doch eine Realisierung dieses Plans erscheint kaum denkbar, weil dann die europäischen Regierungschefs vor ihre Wähler treten und eingestehen müßten, daß sie und ihre Amtsvorgänger mit dem Projekt einer europäischen Gemeinschaftswährung ohne entsprechenden fiskalischen Oberbau einen Verlust von mindestens 250 Mrd. € verursacht haben.
Die vermeintlichen "Euro-Retter" werden deshalb auch weiterhin versuchen, das "Spiel" noch so lang wie möglich am Laufen zu halten und das bittere Ende so gut es geht hinauszuzögern. Es bleibt die hinter den Kulissen längst "verarbeitete" nüchterne Erkenntnis auch des IWF, daß das weltweite Schuldensystem außer Kontrolle geraten ist und daß jede noch so kleine politische Verwerfung das ganze System zum Einsturz bringen kann. Daß Steuerzahler, Sparer und Bankkunden dafür zur Kasse gebeten werden, ist eine längst ausgemachte Sache. Wer sonst könnte den ganzen Schaden bezahlen!?
Nur wann genau dieser Prozeß beginnen wird, das kann noch niemand sagen. Den dann eintretenden Belastungen wird sich niemand völlig entziehen können. Es kommt darauf an, so wenig wie möglich tangiert zu werden. Hierbei mag den Leserinnen und Lesern die (an dieser Stelle wiederholte) Darstellung der folgenden Kurz-Tipps helfen:
1. Bleiben Sie bei der Vermögensanlage diversifiziert. Staatsanleihen (auch deutsche) sind mit Vorsicht zu genießen: Was bringt eine weitgehende Null-Verzinsung bei demnächst wahrscheinlich wieder anziehenden Geldentwertungsraten und der zusätzlichen Gefahr einer Vermögensabgabe?
2. Aktien sind zumindest teilweise aktuell recht teuer, doch insbesondere die sogenannten "BlueChips“ bleiben zur Beimischung interessant. Es sind Firmen darunter, die gute Chancen haben, im Krisenfall zwar auch an Wert zu verlieren, aber nicht unterzugehen.
3. Eine gute Krisenvorsorge ist und bleibt die selbst genutzte Immobilie.
4. Denken Sie an einen Bargeldvorrat für zu Hause, wenn im Krisenfall die Bankschalter über Nacht - oder das Wochenende - für einige Zeit geschlossen bleiben dürften.
5. Eine Goldvorsorge bleibt angeraten, dies aber nur in physischer Form (also Gold, das man tatsächlich in Händen hält und zu Hause sicher verwahrt). Bitte dafür möglichst kein Bankschließfach nutzen, weil diese im Krisenfall zumindest versiegelt und später nur unter staatlicher Aufsicht geöffnet werden dürften.
6. Nicht von Nachteil sein dürfte auch eine Bankverbindung außerhalb des Euroraums, wofür sich z.B. die Schweiz anbietet.
7. Und wer noch auf der Suche nach einer ImmobiIienbeteiligung (Sachwert!) ist, sei auf die von uns seit Jahren immer wieder vorgestellte Reihe von Fonds eines mittelständisch geprägten deutschen Anbieters verwiesen.
Vor uns liegen, sehr geehrte Damen und Herren, unruhige Zeiten. Doch das muß nicht erschrecken, wenn man bei der Geldanlage hinreichend diversifiziert bleibt und auch an einen Notgroschen in Form von Bargeld und Edelmetallen (Gold) denkt. Im befürchteten Krisenfall wird jeder etwas verlieren, das wird nicht zu vermeiden sein. Es kommt aber darauf an, relativ besser abzuschneiden als der Durchschnitt aller Geldanleger. Denn dann zählt man unter dem Strich zu den "Gewinnern"!
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4129