Gold kurz vor seinem Allzeithoch; Rallye ist nachhaltig
Was treibt Gold aktuell an?
Einige Anleger fragen sich möglicherweise, ob die Goldrallye nachhaltig ist. Wir glauben, dass dies besonders auf kurze Sicht der Fall ist.
Die Goldpreisentwicklung ist zu einem großen Teil auf die Erkenntnis zurückzuführen, dass das Coronavirus ohne Impfstoff nicht so leicht verschwinden wird. Während seines Fernsehbriefings am Dienstag erklärte Präsident Donald Trump, dass sich die Situation "wahrscheinlich leider erst verschlechtern wird, bevor sie sich bessert", und betonte die Sorge, dass Lockdowns und Entlassungen auch im Herbst und Winter andauern könnten.
LinkedIn ist das Unternehmen, das in diesem Jahr zuletzt einen Personalabbau ankündigte. Das Microsoft-eigene Technologieunternehmen wird weltweit rund 960 Arbeitsplätze abbauen, da die Pandemie die Nachfrage nach seinen Personalbeschaffungsangeboten belastet hat. Dazu gehört Talent Solutions, das "weiterhin davon betroffen ist, dass Unternehmen, einschließlich unserem, weniger Personalanstellungen vornehmen müssen als zuvor", schrieb Ryan Roslansky, CEO von LinkedIn, in einem Blogbeitrag.
Gold profitierte diese Woche auch von dem beispiellosen Konjunkturpaket der Europäischen Union in Höhe von 2,1 Billionen US-Dollar, das am Dienstagmorgen nach vier Verhandlungstagen angekündigt wurde. Das Abkommen beinhaltet einige Premieren: Die europäischen Länder werden Geld aufbringen, indem sie Staatsanleihen nicht einzeln, sondern kollektiv verkaufen, und ein Großteil der Hilfsmittel wird den Mitgliedstaaten nicht als Darlehen, sondern als Zuschüsse gewährt, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
Das EU-Abkommen erweitert die bereits beispiellosen Konjunkturmaßnahmen der globalen Zentralbanken und Finanzministerien, um den wirtschaftlichen Schlag des Coronavirus zu mildern.
Hier in den USA erarbeiten die Gesetzgeber derzeit die Details eines weiteren Konjunkturpakets, das möglicherweise mehr als 1 Billion US-Dollar kosten und eine zweite Runde von Direktzahlungen beinhalten könnte. Wenn es verabschiedet und unterzeichnet würde, würde es nicht nur dem CARES-Gesetz im Umfang von 2,3 Billionen US-Dollar folgen, sondern auch die US-Staatsverschuldung weiter erhöhen, die derzeit bei 26,5 Billionen US-Dollar oder 132 Prozent des BIP liegt.
Zudem habe ich Judy Shelton im Auge, Trumps Wahl für einen Gouverneursposten im Führungsgremium der Federal Reserve. Shelton ist langjährige Goldverfechterin und hat öffentlich den Gedanken der Rückkehr zu einem Goldstandard unterstützt. So unwahrscheinlich das auch sein mag, ich sehe ihren möglichen Einstieg bei der Fed als positiv für die Metalle und Goldbergbauaktien an. Shelton, in den Medien als "kontrovers" und "unorthodox" eingestuft, erhielt Anfang dieser Woche grünes Licht vom Bankenausschuss des Senats. Ihre Bestätigung erfordert nun eine einfache Mehrheit im Senat.
© Frank Holmes
U. S. Global Investors
Der Artikel wurde am 23. Juli 2020 auf www.usfunds.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.