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Wirtschaftsspionage im "Homeoffice“

04.05.2021  |  Vertrauliche Mitteilungen
In Zeiten des Pandemie-bedingten "Homeoffice“ werden über private und keinen besonderen Sicherheitsanforderungen entsprechende W-Lan-Netze etc. auch streng vertrauliche Firmendaten transportiert.

Die damit verbundenen Einfallstore für Computer-Hacker jedweder Art sind erheblich, warnte kürzlich Roland Feil, Chef des Münchener Sicherheitsunternehmens Dallmeier Systems. Die Sicherheitslücken seien nicht neu und bekannt gewesen. Man habe sie aber zu Beginn der Pandemie einfach hingenommen, "um weiterarbeiten zu können“.

Im Fokus möglicher Daten-Gauner stehen dabei nach wie vor die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Produktionsgeheimnisse. Der allein in der deutschen Wirtschaft verursachte jährliche Spionageschaden wird auf etwa 100 Mrd. € geschätzt.

Während Großkonzerne inzwischen auf gute Sicherheitsmaßnahmen zurückgreifen können, sind mittelständische und/oder junge Unternehmen den entsprechenden Angriffen oft weithin schutzlos ausgeliefert.

Die Akteure der Wirtschaftsspionage stammen entweder von Konkurrenzunternehmen oder es sind aktive Mitarbeiter, die erpresst werden. Es kann sich auch um entlassene Kräfte handeln, die sich rächen wollen, Praktikanten, vorgebliche Journalisten oder als harmlos eingestufte Messebesucher. Wer auch immer es ist - oft stehen inzwischen ausländische Geheimdienste dahinter.

Es sind hier beileibe nicht immer die üblichen Verdächtigen China und Russland oder Nordkorea. Auch der US-Zoll durchsucht bei der Einreise manchen interessant erscheinenden Laptop und Frankreich unterhält sogar gleich eine "École de guerre économique“, eine "Wirtschaftskriegschule“, auf der spätere Staatsbeamte einschlägig ausgebildet werden.

Für den deutschen Verfassungsschutz ist Wirtschaftsspionage längst zu einem wichtigen Thema geworden, wie Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang zugibt. Wo auch immer Hochtechnologie und entsprechendes Spezialwissen vermutet werden, sind fremde Spione nicht mehr weit.

Der deutsche Verfassungsschutz bietet betroffenen Unternehmen deshalb längst seine Hilfestellung bei der Aufdeckung und Abwehr an. Es ist ein für die betroffenen Unternehmen meistens sogar kostenloser Service, der seit Jahren angeboten wird. Doch ihn nehmen nur recht wenige Betriebe in Anspruch - wer hat schon gerne den Verfassungsschutz im eigenen Haus?


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4439



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