Prof. Dr. Thorsten Polleit (* 1967) ist Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Er hat 13 Jahre im internationalen Investment-Banking als Ökonom gearbeitet, von 2012 bis 2023 bei einem führenden internationalen Edelmetallhandelshaus. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Geld- und Kapitalmarkttheorie, Erkenntnistheorie, Dogmengeschichte. Thorsten Polleit ist Adjunct Fellow beim Ludwig von Mises Institut, Auburn, USA, und Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland.
Er ist Autor zahlreicher Aufsätze in Peer-Reviewed Journals und Bücher ("Des Teufels Geld" (2023), "The Global Currency Plot" (2022)).
Seit Anfang 2024 gibt er "Dr. Polleits BOOM & BUST REPORT" heraus: www.boombustreport.com heraus.
Steigende Zinsen führen zu einem Preisverfall von zum Beispiel Aktien und Immobilien. Bei Aktien etwa werden die künftig erwarteten Gewinne mit einem nunmehr erhöhten Zins abdiskontiert. Das senkt den Barwert der Aktie und damit auch ihren Kurswert an der Börse. Zusätzlich führen steigende Zinsen zu erhöhten Zinsaufwendungen bei den Firmen, die [...]
Einen Bank-Run kann es seitens der institutionellen Investoren geben: Versicherungen, Pensionsfonds, Kapitalanlagegesellschaften sind plötzlich nicht mehr willens, die fälligen Kredite, die sie den Banken gewährt haben, zu erneuern. Finden die Banken daraufhin keine Anschlussfinanzierung, werden sie zahlungsunfähig. Üblicherweise springt bei einem [...]
Die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank am 10.3. ist ein Weckruf für Anleger und Investoren, die bestehenden Risiken im Banken- und Finanzsystem nicht zu übersehen. Auch wenn die US-Regierung jetzt schnell und umfangreich reagiert hat, um die unmittelbaren Folgen des Untergangs des kalifornischen Bankhauses zu minimieren, so ist doch [...]
Wie versprochen, haben die EZB den Leitzins um 0,5% auf 3,5% angehoben. In gleicher Höhe wurden auch der Einlagenzins (jetzt 3%) und Spitzenrefinanzierungszins (3,75%) erhöht. Die Bank wird zudem, wie bereits angekündigt, ihr Wertpapierportfolio um 15 Mrd. €/Monat reduzieren – also dem Bankensystem Zentralbankgeld entziehen –, beginnend im März bis [...]
Die FDIC eilt den Einlegern der Silicon Valley Bank zur Hilfe: Alle Einlagen, die Kunden bei diesen Banken haben, werden ausgezahlt. Die Aktionäre und Kreditgeber der Banken gehen indes leer aus. Die Fed gewährt zudem Institutionen, die durch die Pleite der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen wurden, eine Kreditlinie mit einer Laufzeit [...]
Wie bereits gesagt, eine Handlungsempfehlung, die häufig aus der Betrachtung des Gold-Silber-Preisverhältnisses abgeleitet wird, lautet: Verkaufe Gold und kaufe Silber, wenn das Gold-Silber-Preisverhältnis sehr außergewöhnlich hoch ist, und kaufe Gold und verkaufe Silber, wenn das Gold-Silber-Preisverhältnis vergleichsweise niedrig ist. Eine [...]
Gold und Silber werden auch in Zeiten der digitalen Transformation ihren monetären Nutzen nicht einbüßen. Im Gegenteil: Die digitale Transformation bietet ungeahnte Möglichkeiten, Gold und Silber als Wertaufbewahrungs- und auch Zahlungsmittel wieder einsetzen zu können. Lassen Sie mich gleich mit der Frage beginnen: "Was geschieht mit unserem [...]
Um dem möglichen politischen Impasse zu umgehen, ist ein bereits altbekannter Vorschlag auf den Tisch gekommen: Im Jahr 2001 hat es eine Gesetzesänderung gegeben, wonach der US-Finanzminister, auf Geheiß des US-Präsidenten, Platinmünzen ausprägen darf, deren Nennwert nicht ausdrücklich begrenzt ist. Daher meinen nun einige "Experten", die [...]
Im Dezember 2022 war das Jahreswachstum der US-Geldmenge M2 - Bargeld plus kurzlaufende Bankguthaben - erstmals seit 1960 negativ. Die Geldmenge ist also geschrumpft. Das verschärft den Rückgang der "realen Geldmenge", also der um die Inflation bereinigten Geldmenge. Sie ging im letzten Monat des vergangenen Jahres um 7,3 Prozent auf Jahresbasis [...]
Das Gold hingegen verzeichnet keine derartigen produktiven Zuwächse. Es dient den Menschen als Rohstoff, vor allem aber als Geldersatz, als verlässliches Wertaufbewahrungsmittel, als "Geld in Wartestellung". So gesehen ist zu erwarten, dass der Goldpreis langfristig gesehen im Einklang mit der Geldentwertungsrate steht, dass er sich in Krisenphasen [...]
Eine neuerliche Kreditklemme, in der Investoren fürchten (müssen), dass Kreditnehmer ihre Zins- und Tilgungszahlungen nicht vollumfänglich leisten können, und in der die Bereitschaft der Geldgeber, Kredite zu vergeben, schwindet, kann sich schnell zu einer großen Krise auswachsen - wie beispielsweise 2008/2009 und auch 2020 eindrücklich gezeigt [...]
Unsere Welt ist aber keine reine Marktwirtschaft. Und das hat Folgen für die Zinsbildung. Im heutigen ungedeckten Geldsystem steigt die Geldmenge, wenn Zentralbanken und Geschäftsbanken ihr Kreditangebot erhöhen. Das führt dazu, dass der Marktzins künstlich abgesenkt wird: Er fällt unter das Niveau, das sich einstellen würde, wenn es keine [...]