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Niedrige Platinpreise machen Minenunternehmen zu schaffen

14.10.2011  |  Roman Baudzus
Sinkende Rohstoffpreise bereiten der Minenindustrie Schwierigkeiten. In großen Förderländern wie Südafrika könnten in absehbarer Zeit Minenbetriebe geschlossen werden, da das derzeitige Preisniveau im Edelmetallsektor manche Unternehmen bereits unter erheblichen Druck setzt.

Dies liegt an stark gestiegenen Kosten für Explorationen sowie für den generellen Unterhalt eines Minenbetriebs. Die meisten südafrikanischen Minenfirmen benötigen beispielsweise einen Gold- und Platinpreis von jeweils mindestens 1.600 $ pro Feinunze, um profitabel wirtschaften zu können. Die Versorgungslage von Platin könnte bald problematisch werden, da 75% des weltweiten Platinabbaus in Südafrika stattfindet.

Die zuletzt bis auf 1.500 $ pro Feinunze gesunkenen Platinpreise setzen manche südafrikanischen Minen bereits stark unter Druck. Experten weisen nach der erfolgten Preiskorrektur an den Edelmetallmärkten wiederholt darauf hin, dass Platin im Vergleich zu Gold seit zwei Jahrzehnten nicht mehr so günstig zu haben war. Das Premium von Gold gegenüber Platin weitete sich zuletzt auf bis zu 12% aus.

Trotz des günstigen Preisverhältnisses von Platin zu Gold ist eine Wertsteigerung nicht garantiert. Sollte der Goldpreis beispielsweise unter Abgabedruck bleiben, können auch andere Edelmetallpreise, wie die für Platin oder Silber, weiter sinken. Vor allem die Sorgen der Investoren vor Zahlungsausfällen bei Banken oder bei Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben die Preise vieler Basismetalle in den vergangenen Wochen abstürzen lassen.

Auch Platin und Palladium litten unter teils drastischen Preisrückgängen, da ihre Nachfrage stark von der Automobilindustrie abhängig ist.

Sollte der Platinpreis seine Korrektur unterhalb des Niveaus von 1.500 $ pro Feinunze fortsetzen, könnte es in Südafrika zu Produktionsstopps und zur Schließung von Minenbetrieben kommen. Das Abbaugeschäft von Südafrikas Minenfirmen wird schon seit einiger Zeit durch steigende Energie- und Lohnkosten belastet. Die Kostensteigerungen lagen in den vergangenen Jahren weit über der allgemeinen Inflationsrate.

Ursache dafür waren vor allem landesweite Streikwellen, um steigende Löhne durchzusetzen. Neben den gestiegenen Kosten erschweren Stromausfälle die Produktion der Minenbetriebe.

Die einzige Unterstützung erhält Südafrikas Minensektor derzeit durch den sinkenden Außenwert des südafrikanischen Rand gegenüber dem US-Dollar. Trotz der auf Dollarbasis sinkenden Edelmetallpreise generieren die Minenfirmen des Landes höhere Erträge in Südafrikas Landeswährung Rand, wodurch der Kostendruck vieler Unternehmen etwas gemildert wird.

Die Industrie muss darauf hoffen, dass es nicht zu einer Rezession in der globalen Wirtschaft kommt, da die Schließung von Minen in diesem Fall nicht zu vermeiden wäre. Produktionsdrosselungen und Minenschließungen in Südafrika hätten jedoch zur Folge, dass es in Zukunft zu Lieferengpässen an den Platinmärkten kommen könnte, wenn die Nachfrage aus Asien trotz allem hoch bleiben sollte. Langfristig würde dies den Platinpreis unterstützen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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