Der Geschäftsleitung des Nestlé-Konzerns wird seit einiger Zeit die Äußerung "Wasser ist kein öffentliches Gut, sondern benötigt auch einen Marktwert, wie jedes andere Lebensmittel" zugesprochen.
Jetzt versucht der Konzern, zusammen mit Coca-Cola das größte natürliche Wasserreservoir Südamerikas, das sich unter Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay befindet, zu privatisieren.
Nach Berichten u.a. einer brasilianischen Zeitung schreiten die dazu erforderlichen Verhandlungen mit den Behörden Brasiliens voran, die von den Konzernen erbetenen Konzessionsrechte sollen gleich für hundert Jahre geschlossen werden.
Kommt es zu einer Konzession für die von brasilianischem Boden aus zugänglichen Quellen, da sind sich die meisten kritischen Beobachter einig, wird der Schritt zu weiteren Konzessionen in den anderen Staaten nicht mehr sehr groß sein. Mit dem freien Zugang zu frischem Trinkwasser, der andernorts noch als eine Art Menschenrecht gilt, könnte es dann für künftige Generationen nicht nur in Brasilien vorbei sein.
Diese Erfahrung mußte vor einiger Zeit im übrigen bereits die bolivianische Regierung machen, als sie die Weltbank um Kredite ersuchte. Im Rahmen der dafür vorgegebenen - und teilweise gewiß auch sinnvollen - ökonomischen Rahmenbedingungen fand sich unter anderem die Forderung nach einer "Privatisierung" der Trinkwasserversorgung.
Von dieser Entwicklung nicht unberührt werden auch Deutschland und die gesamte Europäische Union bleiben. Vom einst in Brüssel hochgehaltenen Versprechen,die Wasserversorgung von der für viele andere Bereiche angestrebten Privatisierung grundsätzlich auszunehmen, ist man jedenfalls bereits abgerückt.
Wasser, das steht jedenfalls zu erwarten, wird - unabhängig von der Versorgungslage an sich - auch in Europa noch "seinen Marktwert" bekommen...!
Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!