Streik in Kirgistans Kumtor Mine trifft Wirtschaft hart
Die kirgisische Regierung versucht nun den Arbeiterausstand unter Einbeziehung der Minengewerkschaft so schnell wie möglich zu beenden, damit der kanadische Betreiber Centerra Gold die Förderung des gelben Metalls wieder aufnehmen kann. Doch neue Probleme zeichnen sich bereits ab.
Unter den Arbeitern der kirgisischen Kumtor Mine herrscht vor allem Empörung über einseitig beschlossene Gehaltsreduzierungen, die dem Sozialversicherungsfonds des Landes zugute kommen sollen. Nach einer Abstimmung entschloss sich eine deutliche Mehrheit der Minenarbeiter zu Streikmaßnahmen, die zur Einstellung der Förderaktivitäten führten.
Kirgistans Wirtschaft wird dadurch empfindlich beeinträchtigt, da die Fördergeschäfte des kanadischen Betreibers Centerra Gold im vergangenen Jahr 11,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukt ausmachten. Darüber hinaus war Kumtor in 2011 für 26,1 Prozent der gesamten kirgisischen Industrieproduktion verantwortlich. Aus diesem Grunde greift sich die Regierung jetzt in den eskalierenden Disput ein, um die im Ausstand befindlichen Minenarbeiter zu einer schnellen Lösung der Probleme zu drängen. Kirgistans Regierung ist zu stark abhängig von den Lizenz- und Steuereinnahmen aus der Kumtor Mine, so dass die Regierung in der Hauptstadt Bischkek nicht länger in Untätigkeit verharren kann.
Seit Inbetriebnahme der Mine im Jahr 1996 kam es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des Goldabbaus. Die Gegner in der lokalen Bevölkerung wiesen wiederholt auf die sich mehrenden Gesundheitsprobleme in der Region und eine deutliche Abnahme der Fischbestände hin. Die Regierung ist jedoch auf die Einnahmen aus den Abbauaktivitäten angewiesen, um die Ausgaben der Regierung zu finanzieren. Daher ist das Interesse der Regierung an einer Eskalation der Streikaktivitäten unter den Arbeitern der Mine gering.
Laut Angaben des Managements von Centerra Gold habe man die Förderaktivitäten in Kumtor aufgrund des sich ausweitenden Streiks seit dem 6. Februar ruhen lassen müssen. Momentan seien jedoch noch ausreichend abgebaute Erze zur Bearbeitung in der auf dem Gelände befindlichen Gesteinsmühle vorhanden. Sollte jedoch nicht bald eine Lösung gefunden und die Arbeit in der Mine fortgesetzt werden, dürfte die Wirtschaft des Landes durch eine geringere Industrieproduktion und sinkende Lizenz- und Steuereinnahmen hart getroffen werden. Experten bescheinigen Kirgistan ein enormes Potenzial zum Goldabbau.
© Roman Baudzus
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