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Gefahr einer neuen Bankenkrise wächst auch in Deutschland

11.12.2018  |  Vertrauliche Mitteilungen
In ihrem diesjährigen "Finanzstabilitätsbericht" weisen die Experten der Deutschen Bundesbank auf erhebliche "Verwundbarkeiten" des deutschen Finanzsystems hin, sofern sich der nun erkennbare konjunkturelle Abschwung fortsetzen oder gar verstärken sollte.

Die in der Hochkonjunktur der letzten Jahre wieder stärkere Kreditvergabe an Firmen und Privatpersonen (hier z.B. im Bereich der Baufinanzierung) würde dann zu deutlich steigenden Ausfallrisiken führen, denen wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase nur vergleichsweise geringe Zinseinnahmen aus diesen Krediten gegenüber stehen.

Es dürfte für manche Bank dann schwer werden, etwaige Kreditausfälle aus laufenden Zinseinnahmen heraus zu finanzieren.

Die in Frage stehenden Volumina sind erheblich, denn weltweit ist die Verschuldung des privaten und öffentlichen Sektors heute deutlich höher als noch vor zehn Jahren.

In der Bundesbank blickt man mit deutlich mehr Skepsis auf die allgemeine Lage als man dies bei der Europäischen Zentralbank (EZB) tut. Die "Bundesbanker" wollen nicht mehr ausschließen, daß der Finanzsektor von einer neuen und erheblichen Krise heimgesucht werden könnte.

Wegen der bisher guten Wirtschaftslage mit einer nur geringen Insolvenzzahl war es den in Deutschland tätigen Banken in den vergangenen Jahren oft möglich, eine nur relativ geringe Risikovorsorge zu betreiben. Dies kam den meisten Führungsetagen sehr gelegen, weil die zur Finanzierung der Risikovorsorge erforderlichen (Zins-)Gewinne nur vergleichsweise bescheiden sprudelten.

Sollten nun die Insolvenzzahlen wieder steigen, werden viele Institute um eine höhere Risikovorsorge nicht umhin kommen, was die Erträge - und wenn diese dazu nicht ausreichen sollten auch das Kapital - deutlich schmälern würde.

Eine höhere Risikovorsorge könnte darüber hinaus auch dann erforderlich werden, wenn z.B. die Verkehrswerte aktuell hochpreisiger Immobilien so tief fallen sollten, daß die dadurch ebenfalls fallenden Beleihungswerte eine Neubewertung ganzer Kreditengagements (und gegebenenfalls auch eine entsprechende Risikovorsorge) erforderlich machen könnten.

Als Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank forderte Claudia Buch deshalb die deutschen Geschäftsbanken schon jetzt dazu auf, dem Thema "Risikovorsorge" verstärkte Beachtung zu schenken und - sofern noch möglich - entsprechende Reserven anzulegen.

Die deutschen Kreditnehmer (sei es im privaten oder Unternehmensbereich) sollten sich vorsorglich schon jetzt auf noch deutlich steigende Hürden einstellen, wenn es um neue Kreditzusagen oder auch die Verlängerung bestehender Limits geht.

Es wird sich in manchen Fällen empfehlen, bereits jetzt das Gespräch mit dem Bankberater zu suchen, um über neue Kredite bzw. Verlängerungen zu verhandeln.


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug aus dem Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4315


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